VON MAXIMILIAN REICHLIN | 24.10.2013 13:37

Susanne: Biologie in Wien


„Das Biologiestudium war im wahrsten Sinne des Wortes eine Schnapsidee. Mittlerweile bin ich aber sehr froh über diese Wahl!“ 

Susanne (22) studiert Biologie im vierten Semester in Wien. Da sie nach ihrem Abitur nicht genau wusste, was sie studieren soll, hat sie sich einen wahllos bunten Mix zusammengestellt – und ist dabei bei ihrem absoluten Lieblingsstudiengang gelandet.


UNI.DE: Warum hast du dich dafür entschieden, in Wien zu studieren?

Susanne: Wien ist die schönste Stadt der Welt. Vor zwei Jahren im Sommer war ich zum ersten Mal dort, um eine Freundin zu besuchen - und habe mich sofort in Wien verliebt. Im Endeffekt bin ich dann einfach geblieben, habe mich ziemlich spontan und last- minute an der Uni Wien eingeschrieben und es seither keine Minute bereut.

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UNI.DE: Wie lebt es sich als Student in Wien? Was ist das besondere an der Stadt?

Susanne: Wien ist teuer, seinen Preis aber auch wert. Es ist eine Groß- und Hauptstadt, aber meistens merkt man das nicht. Die Stadt und die Wiener haben einen besonderen Charme und eine langsamere, gemütlichere Lebensart als in Deutschland. Der Campus besteht zum Beispiel aus einem großen Höfesystem in einem alten Krankenhaus voller Wiesen, die nur so zum in der Sonne liegen einladen. Ansonsten besteht die Hauptbeschäftigung als Student aus stundenlangen Kaffeehaussitzungen - auch mal um zu lernen, natürlich.

UNI.DE: Warum hast du dich für ein Biologiestudium entschieden? Was verbindet dich mit diesem Fach?

Susanne: Das Biologiestudium war eigentlich im wahrsten Sinne des Wortes eine Schnapsidee. Mittlerweile bin ich äußerst froh über diese Wahl: Biologie an der Uni Wien ist ein zwar sehr fordernder, aber abwechslungsreicher und vielseitiger Studiengang. Tatsächlich gibt es in jeder Lehrveranstaltung einige Momente, die mich so faszinieren, dass es mich auch über das Studium hinaus beschäftigt und ich es sofort jedem erzählen muss. Der größte Vorteil der Biologie aber ist der: Es gibt wenig „Rumgelaber“ und kaum Interpretationsspielraum. Man lernt Fakten, man lernt Formeln und Prozesse und Inhalte, die eine erkennbare Relevanz für das Leben haben.

UNI.DE: Was ist das Besondere an deiner Universität? Gibt es Vor- oder Nachteile?

Susanne: Erstmal ist die Hauptuniversität ein wunderschönes Gebäude mit einer Bibliothek, in der man sich fühlt wie Harry Potter. Außerdem positiv: Die Uni Wien bietet die Möglichkeit, mehrere Hauptstudien gleichzeitig zu studieren, was mir die Studienwahl um einiges erleichtert hat. Man kann sich erst ausprobieren, bevor man sich für ein Fach entscheidet. Zudem ist das Studium sehr locker aufgebaut. Ob und wann man eine Veranstaltung besucht oder eine Prüfung ablegt bleibt den Studenten meist selbst überlassen. Das ist angenehm, verlangt aber eine Menge Selbstdisziplin. Leider ist die Uni Wien ziemlich pleite und hoffnungslos überlaufen, weshalb für einige Fächer mittlerweile Aufnahmetests durchgeführt werden. Sonst gibt es keine Zulassungsbeschränkungen. Das führt zu Massenstudien und überfüllten Hörsäalen. Aber da muss man ja nicht hingehen.