VON JULIA ZETZ | 13.08.2012 14:19

Respektforschung

Wer anderen Respekt entgegen bringt, erfährt selbst welchen. So zumindest ein gängiges Sprichwort. Ist das wirklich so? Die RespektResearchGroup will das herausfinden.

Im Jahr 2003 wurde die heutige RespectResearchGroup gegründet. Ziel der interdisziplinären Gruppe ist „Essenz und Funktion verschiedener Formen des zwischenmenschlichen Respekts in unterschiedlichen Sektoren der Gesellschaft“.

Respekt und Individualisierung

Die RespectResearchGroup (RRG) vertritt die Auffassung, dass sich durch die anhaltende Individualisierung der Menschheit und die damit einhergehende Vielfalt einige neue Aspekte des Zusammenlebens auftun. Die RRG möchte diese neue Vielfalt nutzen und sich den Herausforderungen der Zeit stellen. Aber wie genau funktioniert das?

Die RRG entwickelt Modelle, die erklären sollen, wann Menschen, ohne Zwang, bereit sind mit anderen Menschen zusammen an „etwas Größerem zu arbeiten“. Und das ganz ohne Reibungsverluste und Streitigkeiten.

Respekt-Modell

Teamfähigkeit

Gegenseitiger Respekt spielt in diesen Modellen eine große Rolle, denn wo viele Menschen aufeinander stoßen, entstehen Reibereien und Streit. Die RRG will das in ihren Modellen möglichst verhindern. „Denn jemanden zu respektieren bedeutet im Kern, seine Andersartigkeit anzuerkennen und in gewissem Rahmen für seinen Einfluss offen zu sein“.

Eine weitere Auffassung der RRG besteht darin, dass gegenseitiger Respekt dabei hilft, auch die komplexesten Systeme zu steuern, ohne dass dabei der Einzelne seine Individualität verliert.

Respekt messbar?

Um Respekt messbar zu machen, hat die RRG verschiedene, recht komplexe Skalen entwickelt, die Respekt auf einer vertikalen und auf einer horizontalen Ebene messbar machen.

Zwar beschäftigt sich die Psychologie schon seit vielen Jahren mit dem Thema Respekt, jedoch ist die RRG die bisher einzige Gruppe, die explizit zur Erforschung des Respekts untereinander gegründet wurde.