Die Tage werden kürzer, die Temperaturen sinken. Glühbirnen haben neben Licht schon immer hauptsächlich Wärme erzeugt. Ein Prinzip, das sich man sich nun als Miniaturheizung zu Nutze machen will. Das Zauberwort nennt sich Heatball.
Um unnötiger Energieverschwendung – auch in kleinen Räumen – vorzubeugen, hat Diplom-Ingenieur Siegfried Rottäuser das Wärmeprinzip von, eigentlich alt ausgedienten, Glühbirnen zu neuem Leben erweckt. Beim Heatball dreht es ich um ein Gewinde aus Metall, am anderen Ende davon befindet sich ein Glaskörper mit einem Metallfaden darin, der sich dementsprechend stark erhitzt, sobald Strom hindurchfließt.
Mit seiner Erfindung oder Adaption herkömmlicher Glühbirnen, geht Rotthäuser mit dem Heatball auf Konfrontationskurs mit der Europäischen Union. Diese will ja bekanntlich alle alten Glühbirnen aus den Haushalten verbannen. Die Einstellung der Produktion von 100 und 75 Watt Glühbirnen hat bereits begonnen. Bis 2016 soll der Großteil aller Glühbirnen aus den Haushalten verbannt sein.
Über die Heatball Webseite verkauft Rotthäuser seine Erfindung und will damit nicht nur den Haushalten der EU damit einheizen, sondern auch den Regulatoren der Europäischen Union, bezüglich der neuen Glühbirnen-Verordnung.
Rotthäuser wusste schon immer, dass Glühbirnen hauptsächlich Wärme und nebenbei Licht erzeugen: 95% der zugeführten Energie einer Glühbirne erzeugt Wärme, 5% nur das Licht. Das geplante „Aus“ für die alte Glühbirne veranlasste ihn sich die EU-Verordnung einmal genauer anzuschauen. Die Definition der „Lampe“ brachte ihn auf die Idee aus der Lampe eine Miniaturheizung zu schaffen: Heatball.
Der Heatball wird in China produziert und als „Kleinheizelelment“ deklariert nach Deutschland importiert. Der Heatball kostet mit 75 oder 100 Watt 1,69 Euro, wahlweise in matt oder klar. Davon spendet Rotthäuser 30 Cent pro verkauften Heatball für ein Projekt zum Schutz des Regenwalds.
Was zu Anfang als Gag gedacht war, entpuppt sich immer mehr zur genialen Idee zur Besetzung einer Marktlücke: Von den 1000 produzierten Heatball-Einheiten sind nur noch wenig auf Lager und steht in keinem Verhältnis zur Nachfrage. Leider ist diese Aktion gar nicht im Sinne der Regulatoren der EU, die bereits mit einer rechtlichen Offensive gegen die Produktion des Heatballs begonnen hat. Bleibt abzuwarten, ob der Heatball mit aktuell 1000 produzierten Einheiten als Sammlerobjekt enden wird oder sich vielleicht doch noch gegen den Rechtsapparat der EU durchsetzen kann und weitere Einheiten produziert werden können. Stellt sich letztendlich die Frage, wann der EU einmal ein Licht aufgehen wird?