Gorch Fock, heißt eigentlich Johann Wilhelm Kinau und wurde als erstes von sechs Kindern des Hochseefischers Heinrich Wilhelm Kinau und dessen Ehefrau Metta Holst, am 22. August 1880 in Finkenwerder geboren. Er wurde als seeuntauglich erklärt, arbeitete als Kaufmann - auch im Buchhandel - und wurde letztendlich Schriftsteller. Zur Veröffentlichung seiner Werke benutzte er verschiedene Pseudonyme wie Jakob Holst, Giorgio Focco und auch Gorch Fock, der germanistischen Version seines anderen Pseudonyms Giorgio Focco. Der Name Gorch ist eine Abwandlung des Namens Georg und Fock entstammt aus der Blutlinie seiner Großeltern. Zusammengesetzt war sein Pseudonym geboren, das in die deutsche Geschichte eingegangen ist und die beiden Segelschulschiffe der Deutschen Marine ihren Namen zu verdanken haben. Die Gorch Fock I lief 1933 vom Stapel; die Gorch Fock II im Jahre 1958.
Während er vor 1910 noch die anderen Pseudonyme mit nutzte, veröffentlichte er ausschließlich unter Gorch Fock ab 1910 seine Werke. Darunter zahlreiche in plattdeutsch verfasste Gedichte und Erzählungen. Im Jahre 1913 erschien sein wohl erfolgreichstes Werk mit dem Namen: „Seefahrt in Not“, der auch 1921 als Stummfilm verfilmt wurde. Der Roman ist eine Huldigung an seinen Vater, in dem auf heroische Art und Weise das Leben der Finkenwerder Hochseefischer geschildert wird. Der Roman war bis zum Zweiten Weltkrieg Pflichtlektüre für alle abenteuerlustigen Jungs.
Im Ersten Weltkrieg wurde Johann als Infanterist eingezogen und diente in Serbien, Russland auch in den Grabenkriegen bei Verdun. Auf eigenem Wunsch wurde er zur Marine auf ein Schiff versetzt. Der kleine Kreuzer: „SMS Wiesbaden“ auf dem er diente und starb, wurde in der Seeschlacht am Skagerrak versenkt.
Die Nationalsozialisten missbrauchten seine Werke nach seinem Tode für Propagandazwecke und zur „Kriegsverherrlichung“. Aufgrund dieser Propaganda wurde Gorch Fock auch irrtümlicherweise als Wegbereiter des Nationalsozialismus erklärt