Designschulen sehen sich heutzutage mit immer neuen Aufgaben konfrontiert. Kaum ein Berufsfeld hat in den letzten Jahrzehnten eine derartige Entwicklung durchgemacht. ‚Schuld‘ sind vor allem die zahlreichen technischen Innovationen, die ständig neue Möglichkeiten eröffnen. Früher wurden Entwürfe für ein Produkt oder ein Kleidungsstück noch per Handzeichnung oder in Drucksatz entworfen, heute bieten Computer effektivere Arbeitswege. Der Bedarf an Designschaffenden im digitalen Bereich ist riesig. Ob Smartphones, Netbooks, Spielekonsolen, Tablets, die digitale Kommunikation hat unsere Alltagswelt durchdrungen. Auch das TV und vor allem das Kino kommt ohne die Bearbeitung durch digitale Medien nicht mehr aus. Selbst im Printbereich wird heutzutage kein Bild mehr ohne digitale Nachbearbeitung veröffentlicht. Allerdings steht eine Sache im Design noch immer im Vordergrund: Es geht darum, eine Aussage oder eine Stimmung zu transportieren. Design wird deshalb häufig als visuelle Kommunikation bezeichnet. Darauf wird auch in den einzelnen Studiengängen großer Wert gelegt. Es geht nicht nur um eine äußere Qualität, um einen bloßen Gefallen fürs Auge. Wichtig ist, dass dem Betrachter auf optisch ansprechende und eindrucksvolle Weise etwas vermittelt wird. Klassische und moderne Designbereiche sind deshalb immer noch für gegenseitige Inspirationsmomente offen. Wenn etwa Produktegestaltende mal keine zündende Idee haben, wie sie den Artikel ihres Arbeitgebers kreativ in Szene setzen, kann ein Besuch in einem Museum für moderne Kunst den Anstoß geben. Es geht um Kreativität bei der Gestaltung, und die ist in allen Designsparten zu finden.
Was genau kann studiert werden?
Ein beliebter Studiengang im Designbereich ist Mediendesign. Dort lernt man alles rund um das Gestalten von Internet- und weiteren ‚Bildschirmauftritten‘. Auch hier kommt es auf die Kommunikation an. Da ist beispielsweise der Online-Versandhandel, der seine Waren in ansprechender Weise im Internet präsentieren möchte. Oder das Unternehmen, das durch eine aufregende Homepage neue Kunden erreichen will. Beides wären typische Aufgaben für Webdesignschaffende. Diese können und sollen sich bei ihrer Arbeit multimedial austoben. Bilder, Videos, Töne und Texte müssen in eine ästhetische Form gebracht und kreativ kombiniert werden. Zu beachten sind hierbei die unterschiedlichen Eigenschaften der Geräte, für die ein Design erstellt wird. So berichtet etwa
ein Webdesign-Blogger darüber, wie zunehmende wichtig es ist, auch für tragbare und touch-optimierte Endgeräte zu designen und was die technischen Voraussetzungen dafür sind.
Wer Design klasse findet, aber nicht nur für den digitalen Bereich arbeiten möchte, für den ist Grafikdesign eventuell der richtige Studiengang. Die Gestaltung von Firmenlogos, Anzeigen, Plakaten und vielem mehr steht hier auf der Agenda. Mittlerweile läuft aber auch für den Grafikdesigner die Arbeit größtenteils am Computer ab. Zu den wesentlichen Ausbildungsinhalten für Web- oder Grafikdesigner gehört deshalb natürlich das Kennenlernen von Programmen zur Grafikerstellung und zur Bildbearbeitung. Des Weiteren lernt man, Design und Technik zu verbinden. Die technischen Kenntnisse sind nämlich erst die Grundlagen für die gestalterische Arbeit. Wie weit der Aufgabenbereich eines Designers mittlerweile geht, zeigt die Profilbeschreibung des Studiengangs Mediendesign der Hochschule Hannover. Teil des Studiums ist hier auch die Realisierung von Filmideen, die Animation von Stories und die Gestaltung von Games. Natürlich sind für diese technisierte Form des Designberufes Programmierkenntnisse in vielen Punkten unentbehrlich. In Game-Design Studiengängen machen diese sogar einen Großteil der Ausbildung aus.
Auch die späteren Arbeitsmöglichkeiten sind vielfältig. Absolventen des Grafik- oder Webdesigns arbeiten häufig in Werbe- oder anderen Kommunikationsagenturen, Filmproduktionsfirmen, in Marketingabteilungen von Unternehmen, für Internetdienstleister, in der Spiele- und Entertainmentbranche sowie in vielen anderen Bereichen.