VON RICHARD KEHL
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10.11.2010 11:12
Der neue Personalausweis mit RFID Chip
Seit dem 01.11.2010 gibt es in Deutschland die neuen Personalausweise in Scheckkartenform mit integriertem RFID Chip (RFID =Radio Frequenzy Identification) . Dieser speichert alle Informationen und Transaktionen der eigenen Person ab.
Der Mensch wird nicht nur gläserner, sondern zunehmend durchsichtiger. Über Soziale Netzwerke und andere Mechanismen im Internet kann man sich bereits sehr gut über andere Menschen informieren. Mit der Einführung des neuen und angeblich fälschungssicheren Personalausweises, werden in Zukunft noch mehr Daten über Personen gespeichert. Der Grund: Im Herzen des Ausweises steckt ein Microchip mit RFID-Technologie. Dieser speichert alle Bewegungen und Informationen des Bürgers ab und überträgt diese bei Kontrollen automatisch an zuständige Behörden. RFID Technologie wird schon längst in der Wirtschaft im Speditionswesen, Controlling, Warensicherung, Eventsicherung, Zeitmessung und vielen anderen Bereiche angewandt. Das kurioseste Beispiel dürfte ein Club in USA sein, bei dem sich die Mitglieder einen RFID Chip unter die Haut implantieren ließen. Der Chip diente als Eintrittsberechtigung und Zahlungsmittel.
Viele Kritiker und Datenschützer bemängeln bereits die neuen Personalausweise. Sie sollen angeblich nicht fälschungssicher genug sein. Mit dem neuen Ausweis ist man auch in der Lage diverse Internetgeschäfte zu verifizieren. Man benötigt hier wieder ein spezielles Lesegerät. Auch diese Transaktionen können rein theoretisch auf dem Chip erfasst und gespeichert werden. Ein User- und Käuferprofil zu erstellen ist somit kein Problem.
Neuer Personalausweis mit Sicherheitslücke
Die zugehörige "AusweisApp", die zur Identifizierung im Internet dienen soll, ist von einem Internet-Aktivisten gehackt worden und lässt sich dazu verwenden, Schadsoftware zu verbreiten.
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Um hier Missbrauch vorzubeugen hat sich die Regierung folgendes einfallen lassen: Nur mit einem staatlich ausgestellten Berechtigungszertifikat ist es für Dienstleister im Internet technisch möglich, auf Ausweisdaten zuzugreifen. Im Berechtigungszertifikat ist zusätzlich hinterlegt, welche Datenkategorien abgefragt werden können.
In der Theorie klingt das relativ neutral, die Praxis wird zeigen ob der neue Personalausweis wirklich so fälschungssicher ist. Und wer auch bestimmen kann auf welche Ausweisdaten zugegriffen werden kann, der ist auch in der Lage auf alle Daten zuzugreifen.
Das BMI (Bundesinnen-Ministerium) schmettert solche Zweifel generell ab und lobpreist die Sicherheit, vereinfachte Identifikationsermittlung, vereinfachte Verbrechensbekämpfung und andere auf der BMI Seite nachzulesende Argumente. Bleibt die Frage offen, ob ein digitaler Fingerabdruck auf einen Personalausweis gehört oder es nicht? Dazu kommen Kosten von 28 Euro pro ausgestellten Personalausweis auf den Bürger zu.
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