VON JULIA ZETZ
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20.09.2012 16:12
Bewegte Erreger
Der Sommer ist vorbei, die Tage werden kürzer, die Nächte kälter. Genau die richtige Zeit für Grippeviren und sonstige Krankheiten. Kaum jemand macht sich Gedanken, wie die mikroskopisch kleinen Viren sich verbreiten. Geldscheine und Flughäfen gehören zu den größten Virenverbreitern.
Ein Forscherteam vom Schweizer Universitätsklinikum Genf züchtete und vermehrte Grippeviren. Anschließend wurden die Viren auf Geldscheinen verteilt. Das Baumwollgewebe der Schweizer Banknoten stellte sich dabei als idealer Nährboden heraus. Zwar überlebten manchen Virengruppen nur ein paar Stunden, andere wiederum, wie beispielsweise die Hongkong-Grippe, sehr lange. "Wir sind überrascht wie lange die Viren auf den Scheinen überlebten", sagt dazu Graem Laver, Virologe der Universität Canberra.
Privat, gesetzlich oder gar nicht?
Finanziell schlechter Gestellten wird eine ärztliche Behandlung oft verweigert.
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Die ohnehin hygienefanatischen Japaner schützen sich durch
desinfizierte Geldscheine vor Infektionen. Geld aus Japanischen Automaten durchläuft zuerst eine Heißluftschneise. Hier wird der Yen auf 200 Grad erhitzt und so desinfiziert.
Von der Bar ins Bett mit Grippe
Doch Viren bewegen sich auf noch ganz anderen Terrains.
Knabberschalen in Bars und Kneipen sind wahre Virenzuchtstationen. Weil sich 68 der Männer und 36 Prozent der Frauen das Händewaschen nach dem Toilettengang sparen, finden sich in den Knabbereien der Kneipen bis zu 27 unterschiedliche Urinspuren.
Aber die kleinen Bakterien und Viren finden noch ganz andere Wege unser Immunsystem zum Stillstand zu bringen. Wenn wir unseren wöchentlichen Einkauf erledigen, packen wir in unseren
Einkaufswagen nicht nur die Lebensmittel für die nächste Woche, sondern auch Speichel und (Fäkal-)Bakterien. Damit sind Einkaufswagen belasteter als Aufzüge, Telefonzellen oder öffentliche Toiletten.
Auch die
Erfrischung zwischendurch hat es virentechnisch in sich. „Von 799 untersuchten Wasserproben waren insgesamt 291 mit Keimen belastet. Sie enthielten unter anderem Fäkal-Streptokokken und Pseudomonas aeruginosa, die Harnwegsinfekte, Gehirnhautentzündungen und auf Wunden Infektionen auslösen können“.
Mit dem Virus in den Urlaub
Flughäfen sind nicht nur Dreh- und Angelpunkt für Reisende, sondern auch für Viren. Zehntausende Menschen passieren täglich die Flughäfen der Welt und bringen neben Urlaubsmitbringseln auch Viren mit. Spitzenplatz der Bakterienschleudern belegt dabei der
JFK Airport in New York. „Dies ergab eine Untersuchung des Massachusetts Institute of Technology (MIT)“.
Ganz egal wie sehr wir auf Hygiene achten, wir kommen ständig in Berührung mit Bakterien und anderen Krankheitserregern. Schlussendlich ist regelmäßiges Händewaschen und eine gesunde Ernährung ausreichend um unseren Körper vor Viren und Bakterien zu schützen.