Am 11.März 2011 ereignete sich das, was nach Tschernobyl nie wieder passieren sollte: Ein Tsunami tötete in Japan fast 19300 Menschen und beschädigte die Kühlsysteme des Atomkraftwerkes von Fukushima. Diese wurden so stark überhitzt, dass radioaktive Strahlung in die Umwelt eindrang und sämtliche Landstriche rund um die Präfektur Fukushima verstrahlte.
Für die Bewohner der Provinz, die die Flutwelle knapp überlebten, begann die Katastrophe aber erst danach: Die Sorge, verstrahlt zu sein, oder seinen Heimatort für immer verlassen zu müssen, traf weitaus mehr Opfer. Mehr als 100.000 Menschen mussten evakuiert werden, die Aussicht für Jahre oder Jahrzehnte nicht zurückkehren zu können, als traurigen Begleiter im Gepäck. Seitdem hat sich einiges verändert: Obwohl sich schon seit Jahren (spätestens nach Tschernobyl) eingefleischte Aktivisten für die Abschaffung der Atomenergie einsetzen, drang die unmittelbare Gefahr, die sich mitten unter uns befindet, erst jetzt so richtig ins Bewusstsein der Menschen rund um den Globus. Sogar solche, die sich bisher nicht damit auseinandersetzten, demonstrieren nun für die Abschaltung der Kernkraftwerke.