VON JULIA ZETZ
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11.07.2013 15:07
Restart Partys
Das Auto macht seltsame Geräusche, der Toaster produziert Kohle statt Toast und die elektrische Zahnbürste funktioniert nur noch mit Handbetrieb. Was tun? Wegwerfen, neu kaufen oder für viel Geld reparieren lassen? Ugo Vallauri und Janet Gunter aus London hatten eine andere Idee. Auf sogenannten Restart Partys treffen sich Menschen, die etwas zu reparieren haben und Menschen, die genau das können. Die Orte für solche Restart Partys sind immer unterschiedlich. Es kann das Camden Town Shed in Nord-London sein oder eine Kirche, ein Markt oder ein Gemeindezentrum. Die beiden Londoner wollen das Wegwerfen defekter Dinge verhindern und die Menschen zum Umdenken bewegen.
Das Projekt bringt Menschen zusammen, nicht nur um Gegenstände zu reparieren, sondern auch um sich auszutauschen.
Reparieren statt entsorgen
Selbst reparieren statt neu kaufen!
Im Internet aber erlebt das DIY, das „Do it yourself“, dank der Schwarmintelligenz von dessen Nutzern gerade eine Renaissance
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Die Idee zum Projekt Restart Partys kam Ugo Vallauri bei der Veranstaltung Computer Aid. Hier werden alte Computer neu aufbereitet und in Entwicklungsländer versendet. „In solchen Ländern brauchen die Menschen solche Dinge, sie können sich so etwas nicht selbst leisten“, sagt Vallauri
der Londoner BBC. In Industrienationen hätten die Menschen schon lange den Willen verloren, Dinge zu reparieren anstatt sie wegzuwerfen, so Vallauri weiter.
Kaum verwunderlich, denn es geschieht nicht selten, dass wir unser Auto in die Werkstatt bringen und überhaupt nicht wissen, was wirklich defekt ist. Unlängst erfüllten die Medien Meldungen darüber, dass
Hersteller von Elektrogeräten ein
schnelleres Kaputtgehen in die Produktion einplanen. Es ist also nur verständlich, dass wir eher ein neues Gerät kaufen, wenn die Reparatur deutlich teurer ist, als die Neuanschaffung.
Restart Partys – Reparieren unter Freunden
Eine Kaffeemaschine zu zerlegen oder einen Laptop auseinander zu bauen ist sicher nicht jedermanns Sache. Bei den Restart Parys kann jeder zusehen, wie seine Geräte repariert werden. Ben Skidmore sorgt auf den Partys dafür, dass defekte Dinge wieder funktionieren, aber auch echte Profis, wie Fancis Dove, der einen Elektro-Shop betreibt, gehören zu den freiwilligen Helfern. Zwischen 20 und 25 Menschen besuchen regelmäßig die Restart Partys von Ugo Valluri.
Warum gibt es solche Restart Partys nicht auch hier in Deutschland? Auch hierzulande gibt es genügend Hobbytüftler und Freizeit-Mechaniker. Vielleicht wären solche Projekte nicht nur eine kleine Abhilfe gegen die stetig wachsenden Müllberge, sondern auch gegen die oftmals undurchsichtigen Preise von Autowerkstätten und Co.
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Bio-Mode aus Müll und Milch
Bio-Mode aus Milch? Geht das überhaupt? Wer jetzt an tropfende Kleider denkt, liegt falsch, denn eine Designerin aus Hannover entwickelte ein neues Verfahren, mit dem man Mode aus Milchfasern herstellen kann. Die dabei entstandenen Kleidungsstücke sind nicht nur besonders hautfreundlich, sondern auch viel ressourcenschonender als herkömmliche Verfahren. Für ein Kilogramm Milchfaser werden nur zwei Liter Wasser benötigt.
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Freizeitgestaltung à la Allemagne
Freizeit ist schön. Wir müssen nicht arbeiten und haben Zeit für Dinge, die wir gerne tun. Doch was ist das genau? Sport, Freunde treffen oder ins Museum gehen? Eine Studie aus dem Jahr 2012* sagt etwas anderes: wir Deutschen sind Stubenhocker. Unsere Freizeitgestaltung besteht aus fernsehen, Spielekonsolen und Langeweile. Aber eigentlich wollen wir mehr, nämlich mehr spontan sein, mehr schlafen und mehr Sex. Aber warum sitzen dann etwa 98 Prozent von uns in ihrer Freizeit vor der Glotze? Der wissenschaftliche Leiter der Stiftung für Zukunftsfragen,
Ulrich Reinhardt, sagt: „Das Fernsehen ist und bleibt sicherlich das Leitmedium der Deutschen“. Also gehört TV & Co. zu einer aktiven Freizeitgestaltung?
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Slow Food
Es gibt viele Möglichkeiten, im Leben zu entschleunigen. Slow Food ist eine davon. Die Bewegung hat es sich zum Ziel gemacht, die Kultur des Essens und Trinkens zu pflegen und lebendig zu halten. Sie besteht weltweit aus bewussten Genießern und Konsumenten, die sich nicht mehr der Nahrungsmittelindustrie unterwerfen wollen. Die Non-Profit-Organisation, die sich durch Spenden und Mitgliedsbeiträge finanziert, möchte eine neue Bewegung des Essens schaffen.
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Freecycle
Der Keller ist überfüllt, die Schränke zu Hause platzen aus allen Nähten. Was tun? Wegwerfen oder Flohmarkt wäre eine Alternative. Freecycle hat die Lösung: Verschenken satt wegwerfen. Freecycle ist ein weltweites Netzwerk, das in regionalen Gruppen den Austausch unliebsamer Dinge organisiert. Die ehrenamtlich betriebene Organisation will unnützen Gegenständen wieder einen Sinn geben.
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Geteilter Konsum: Startup Leihbar möchte den Markt verändern
Wer kennt es nicht, dieses Szenario: Man sitzt mit Freunden zusammen, um sich gemütlich zu Hause einen Film anzuschauen, und denkt: Jetzt noch ein Beamer und das Kinoerlebnis wäre perfekt. Doch wer kauft sich schon ein Gerät, das er nur hin und wieder benutzt und sich deswegen eine kostspielige Anschaffung nicht lohnt. Auf solche Geräte und andere Dinge hat sich das Berliner Startup-Unternehmen Leihbar spezialisiert. Verschiedene Waren, die zum Teil selten genutzt werden, können ausgeliehen werden, und das auf einfache und zukunftsfähige Weise.
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Restart Partys
Das Auto macht seltsame Geräusche, der Toaster produziert Kohle statt Toast und die elektrische Zahnbürste funktioniert nur noch mit Handbetrieb. Was tun? Wegwerfen, neu kaufen oder für viel Geld reparieren lassen? Ugo Vallauri und Janet Gunter aus London hatten eine andere Idee. Auf sogenannten Restart Partys treffen sich Menschen, die etwas zu reparieren haben und Menschen, die genau das können. Die Orte für solche Restart Partys sind immer unterschiedlich. Es kann das Camden Town Shed in Nord-London sein oder eine Kirche, ein Markt oder ein Gemeindezentrum. Die beiden Londoner wollen das Wegwerfen defekter Dinge verhindern und die Menschen zum Umdenken bewegen.
Das Projekt bringt Menschen zusammen, nicht nur um Gegenstände zu reparieren, sondern auch um sich auszutauschen.
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Gutes vom Hof
Der Nachhaltigkeitspreis "futureins" aus Nordrhein-Westfalen ging dieses Jahr an die Arbeitsgemeinschaft „Einkaufen im Bauernladen“, einem Zusammenschluss von 39 Bauernläden aus den Kreisen Aachen, Düren, Euskirchen, Einsberg und Viersen im Westen Nordrhein-Westfalens. Das Etikett „Gutes vom Hof“, unter dem die Hofläden ihre Produkte führen, steht dabei für heimische Erzeugnisse mit gesicherter Herkunft, die höchste Qualitätsansprüche erfüllen.
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Foodsharing & Co – Essen für alle
Der Gemeinschaftstrend geht weiter. Nach
Mitfahrzentralen, wo Menschen gemeinsame Fahrten organisieren können, wird nun auch zusammen eingekauft, gekocht und gegessen.
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Endlich Feierabend
Feierabend. Schön. Keine Uni, keine Arbeit, kein Stress. Aber Moment mal. Da war doch noch was. Zahnarzt um fünf. Und einkaufen muss ich auch noch. Ach, mit meiner Freundin wollte ich noch was trinken gehen. Und ja, Kino war auch noch angesagt. Jetzt aber schnell nach Hause, umziehen. Tür auf, rein ins Bad. Verdammt. Keine Handtücher mehr und die Socken sind auch alle schmutzig. Nun gut. Dann schnell noch eine Maschine Wäsche waschen. Die Zeit dazwischen muss ich jetzt aber gut nutzen. Ich könnte mal meine E-Mails checken. Das Telefon läutet, meine Oma ist am anderen Ende. Wie es mir so geht will sie wissen. Gut sage ich, etwas im Stress. Ja, das sei sie auch erzählt sie mir. Und verärgert sei sie auch. Ihr Malkurs wurde abgesagt, jetzt weiß sie nicht was sie machen soll. Da war ihr langweilig. Schön, denke ich mir. Oma, sage ich, ich muss jetzt weiter machen. Beleidigt legt sie auf. Ich auch.
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Canugan: Fahrräder zu Rollstühlen
In Uganda leben fast doppelt so viele Behinderte wie in Deutschland, und deren berufliche Perspektiven sehen noch düsterer aus als bei uns. Hilfe zur Selbsthilfe, die nicht bevormundet, sondern den Bedürftigen auf gleicher Augenhöhe begegnet, leistet unter anderen das kanadisch-ugandische Projekt Canugan. Der Schwerpunkt seiner Arbeit liegt auf der Finanzierung des lokalen Umbaus von normalen Drahteseln zu Rollstuhl-Fahrrädern.
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