Gewöhnlich schließen sich Schüler oder Studenten zu sogenannten Lerngruppen zusammen oder treffen sich gemeinsam in der Bibliothek. Prämisse: der gemeinsame Lernerfolg .
Dies deutet auf kollegiales Verhältnis unter Studenten hin. Im Vordergrund steht nicht der Einzelne sondern die gesamte Gruppe. In einer Gemeinschaft lassen sich offene Fragen leichter klären. Die Gruppendynamik wirkt sich positiv auf jeden Einzelnen aus und schweißt zusammen. Unter Umständen entstehen aus dem Lernverhältnis gemeinsame freundschaftliche Beziehungen. Die Ellenbogenmentalität kommt hier nicht zum Tragen.
Wie jedoch in der Videoumfrage von UNI.DE TV zu diesem Thema zu hören bzw. zu sehen ist, scheint es tatsächlich in verschiedenen Studiengängen zu unterschiedlichem kollegialen Verhalten zu kommen. Von Zusammenhalt, Loyalität sowie gemeinsamer Unterstützung ist aber nur selten die Rede.
In Internetforen liest man immer mehr, dass gerade Erstsemester meist nur aus Langeweile den „Standard-Studiengang“ BWL auswählen und zum Störenfried werden, indem sie nur herum meckern oder in der Vorlesung sich einfach unterhalten. Ausgerechnet am Anfang des Studiums erwarten den Studenten volle Studiensäle. Eine gewisse Unruhe im Raum die Folge. Durch den nicht geringen Geräuschpegel im Hörsaal ist eine klare und verständliche Sprache des Professors umso wichtiger. Kaum einer in den letzten Reihen versteht die Äußerungen des Dozenten. Lernwillige Studenten zeigen kein Verständnis dafür, wenn nun noch während der Vorlesung Studenten miteinander schwatzen. Studierende berichten, dass erst nach den zweiten oder dritten Klausuren sich die objektiven Abschlussanwärter abzeichnen da ein Großteil der Studenten durch diese Prüfungen rauscht.
UNI.DE zieht dennoch folgendes Fazit:
Die Kollegialität unter den Studierenden scheint weitestgehend intakt zu sein. Weniger als 50% schlagen sich als Einzelkämpfer während der Studienzeit durch. In einigen Ausnahmefällen zeigt sich dennoch die Ellenbogenmentalität unter Studierenden, der Großteil der Studenten in Deutschland wird beim Lernen jedoch von Kommilitonen unterstützt. Und Kollegialität steht (neben Jobsicherheit) auch an 1. Stelle bei der Wahl des ersten Arbeitgebers.