VON RICHARD KEHL | 04.02.2010 13:14

iPad - Spielerei oder neuer Tablet-PC Maßstab?

Am 27. Januar lüftete Apple sein Geheimnis über das iPad: einer Mischung aus iPhone und Netbook mit Touchscreen. Ist das Gerät nur eine „Spielerei“ für eingeschworene Apple Jünger oder setzt es neue Maßstäbe bei Tablet-PCs?

Netbooks haben Laptops abgelöst: Sie sind kleiner, handlicher, leichter und verfügen über nahezu alle Eigenschaften, welche ein PC mit sich bringt. An Personal-Computer mit Touchscreens, wird schon längt gearbeitet. Mit dem handlichen iPad hat Apple die nächste Generation von „Tablet-Computer“ eingeläutet.


Der Medienhype um das Gerät war riesig, umso ernüchternder sind die Tatsachen: Viele Features und Eigenschaften, welche Netbooks bereits besitzen, werden beim iPad schmerzlich vermisst. Gegenüber stehen zahlreiche Applikationen aus dem Apple-Store, ein Touchscreen, lange Standby- und Akkulaufzeiten, ein eigener Prozessor, das geringe Gewicht sowie die handlichen Maße. Böse Zungen behaupten sogar das iPad sei ein übergroßes iPhone für Grobmotoriker der Ü50 Generation.


Apple will vor allem mit dem iPad den E-Book-Markt erobern. Im Gegensatz zu bisherigen Anbietern kann man nicht nur Texte lesen, sondern gleichzeitig komplette Print-Layouts, inklusive dazu passender multimedialer Inhalte wie Videos abrufen – eigentlich ist das iPad ein digital wandelbares Magazin zum Mitnehmen, Surfen, Videos ansehen, Musik hören etc. Nicht zu vergessen die zahlreichen Apple Applikationen, welche auch untereinander kompatibel sind.


Mit einem Gewicht von gerade mal 750 Gramm Eigengewicht und 1,2 Zentimeter Dicke, einer Bildschirmdiagonale von 24,6 Zentimetern ist es hierfür auch prima geeignet. Auch die Akkulaufzeit von 10 Stunden ist ein klarer Bonus für das iPad. Mit Aufpreis gibt es auch eine Version mit Mobilfunk-Anbindung.


Minuspunkte sammelt das Gerät bei der fehlenden OLED-Bildschirm-Technologie, nicht integrierten Flash-Unterstützung von Adobe, fehlendem Multi-Tasking und eingebauter Kamera sowie anderen Features, die Netbooks bereits bieten. Die wenigen vorhandenen Anschlüsse sind ein weiteres Manko und lassen zu wünschen übrig: Daten können nur mit einem speziellen Kabel zwischen iPad und Computer übertragen werden. Ein Slot für SD-Speicherkarten fehlt ebenso. Apple bietet hierfür in Zukunft diverse Adapter an, darunter soll sich dann auch eine externe Tastatur anschließen lassen.


Der anvisierte Preis liegt bei 499 Euro bis 829 Euro für das Gerät mit Mobilfunk und 64 GB Speicherplatz. Die Preise in den USA liegen bei der gleichen Höhe, allerdings zum Dollarkurs.


Eigene Meinung: Tablet PCs mit Touchscreen-Funktion stellen eine interessante Entwicklung dar. Wer aber schon mal versucht hat lange Texte darauf zu schreiben, wird sich bald wieder nach einer richtigen Tastatur sehnen. Für mich ist das iPad „noch“ Spielerei, zeigt aber bereits Möglichkeiten für die Zukunft auf, die sicherlich richtungsweisend werden.