Der Ursprung des Begriffes kommt aus dem Lateinischen (familia) und heißt übersetzt Hausgemeinschaft. Soziologisch betrachtetet entsteht diese Hausgemeinschaft durch eine Partnerschaft, Heirat oder Abstammung. Eine Familie besteht in der Regel aus Eltern, Kinder und andere in der Hausgemeinschaft lebende Verwandte. Darum spricht man bei einer Familie auch von einer sogenannten Verwandtschaftsgruppe. Kennzeichnend für den Begriff der Familie ist das Zusammenleben von mindestens zwei Generationen, sprich Eltern und deren Kinder. Leben mehr als zwei Generationen in einem Haushalt spricht man von einer Mehrgenerationenfamilie.
Als „famulus“ wurde im alten Latein ein Haussklave bezeichnet. Da Kinder oft zur Arbeit eingesetzt wurden stand der Begriff damals nicht primär für Eltern und deren Kinder, sondern für den Besitz des Mannes. Frau und Kinder gehörten ebenso zum Hausstand wie Vieh oder Sklaven. Man spricht hier auch von einem Patriachat, das Familienoberhaupt wurde als Pater bezeichnet, eine Art Herrschaftsbezeichnung. Kirchliche Geistliche werden auch heute noch so bezeichnet. Im Latein steht der Begriff „genitor“ als biologischer Erzeuger.
Und heute? Mithilfe der Genforschung sind wir heute in der Lage, Lebewesen zu klonen oder zu reproduzieren. In der Praxis ist das Klonen (noch) verboten, nicht aber die künstliche Befruchtung. Dadurch können sich heutzutage auch kinderlose Paare einen Kinderwunsch erfüllen. Auch die Zahl an Adoptionen ist stark gestiegen.
Die Familie übernimmt primär drei elementare Sozialfunktionen, individuell können es auch mehr sein. Zu den Kernfunktionen zählen die soziale, die wirtschaftliche und die politische Funktion. Das Umfeld und die Erziehung beeinflusst dabei wesentlich die Entwicklung des Kindes. Man knüpft erste soziale Kontakte zu Eltern, Geschwistern und später auch zu Freunden. Innerhalb der Familie wächst man idealerweise wohlbehütet auf und ist versorgt. Unterkunft, Essen und Betreuung sichern das Kind wirtschaftlich ab. Im Laufe der Zeit muss man sich als Familienmitglied auch politisch positionieren, das heißt seinen Platz in der Gesellschaft finden und sich integrieren.
In modernen Gesellschaften werden politische, religiöse, wirtschaftliche und erzieherische Funktionen der Familie zum Teil auf andere gesellschaftliche Institutionen (z. B. Staaten, politische Gemeinden, Versicherungsanstalten, Schulwesen, Sport) übertragen. Diese treten dann im Familienalltag zurück.