VON RICHARD KEHL | 23.09.2009 12:07

Man spricht friesisch

Otto Walkes Sprache studieren

Bayerisch gibt es zwar für Anfänger, aber nicht für Studenten. Dafür gibt es ein anderes, sprachlich exotisches Studium: Friesisch. Der wohl prominenteste Friese ist Komödiant Otto Walkes. Seine Begabung in Sachen Komik kann man nicht studieren, dafür aber seine Muttersprache.


Voraussetzung für das Studium der friesischen Sprache, Literatur und Landeskunde ist die praktische Beherrschung einer friesischen Wahlmundart, fachlich „Idiom“ genannt. Daher steht im Grund-Studium die aktive Beherrschung eines friesischen Idioms und die passive Beherrschung einer weiteren friesischen Wahlmundart auf dem Lehrplan.


Das Grundstudium vermittelt grundlegende Kenntnisse, Fähigkeiten und Methoden auf dem Gebiet der friesischen Philologie, den landestypischen Sprach- und Literaturwissenschaften:


• Landeskunde der friesisch-sprachigen Gebiete
• Vermittlung der friesischen Sprache als Fremdsprache
• Vertiefung als Muttersprache


Friesisch wird auf den Inseln Helgoland, Sylt, Föhr und Amrum, den Halligen, an der Westküste Schleswig-Holsteins, im Kreis Nordfriesland, im niedersächsischen Saterland sowie in der niederländischen Provinz Friesland gesprochen. Dabei hat jede Region seinen eigenen Dialekt und Bezeichnung. Primär untergliedert man in folgende Hauptgruppen:


• Nordfriesische mit den Inselmundarten und den Festlandmundarten
• Saterfriesisch
• Westerlauwerssche Friesisch


Das Lehrangebot konzentriert sich auf das Festlandnordfriesisch (Mooring oder Bökingharder Dialekt) und das Inselnordfriesisch (Fering-Öömrang oder Föhr-Amrumer Friesisch).


Was kann man mit dem Studium anfangen?


Das Studium ermöglicht, erleichtert den Einstieg im kulturellen Bereich, im Lehramt, in den Medien und in der Sprachpolitik - auf Landes-, Bundes- oder europäischer Ebene. Dabei ist für die Berufsaussichten die Fächerkombination im Grundstudium von großer Bedeutung.