VON RICHARD KEHL
|
08.02.2011 17:22
Personalmanager als schnüffelnde Ermittler im Netz? Eine Studie spricht dagegen
Viele Bewerber fürchten ein „Outing“ im Internet – doch zu Recht? Wie eine von Studenten durchgeführte Studie zeigt, sind Partyfotos und andere Informationen im Internet für Personalmanager im Auswahlprozess kaum von Bedeutung.
Wer sich im Internet und in sozialen Netzwerken tummelt, hat sich insgeheim schon längst von seiner Privatsphäre verabschiedet. Es gibt zwar Mechanismen, um seine Privatsphäre zu schützen, diese werden allerdings nicht immer in Anspruch genommen oder sind für den Otto-Normal-Verbraucher zu kompliziert. Doch User-Profile auf Facebook, XING und anderen Netzwerken sind für Personalentscheider offenbar von geringerer Bedeutung als angenommen. Zum einen kann man dort etwas vorgeben, was man gar nicht ist, zum anderen fehlen die Zeit sowie das notwendige Personal für eine solche Recherche. Auch die Regierung hat dazu aufgerufen, bei Bewerbungen nicht auf soziale Netzwerke wie Facebook oder XING zurückzugreifen.
Studenten der Kommunikationswissenschaft der Universität Erfurt haben sich die Frage gestellt, ob dem wirklich so ist, und führten in Kooperation mit dem Jobportal Monster.de eine Studie durch. In Auftrag gegeben wurde die Studie von der Universität Erfurt im Rahmen der Projektstudienphase BA-Kommunikationswissenschaft. Betreut haben das Studenten-Projekt Professor Michael Giesecke sowie Heiner Stahl, wissenschaftlicher Mitarbeiter, vom Lehrstuhl für Vergleichende Literaturwissenschaft, Kultur- und Medientheorie und Mediengeschichte an der Universität Erfurt. Das Ergebnis der Studenten scheint die oben genannte These zu bestätigen.
Primäres Ziel der Studie waren Recruiting-Veranstaltungen und Job-Messen. Hier präsentieren sich Firmen und werben studentischen Nachwuchs an. Erste Kontakte mit Personal und den Führungskräften von morgen werden geknüpft. Die Studenten haben für ihre Studie diese Veranstaltungen besucht und Personalentscheider über die Nutzung von XING, Facebook und anderen sozialen Netzwerken befragt. Sie wollten wissen, ob soziale Netzwerke für Personalentscheider ein Kriterium bei der Auswahl von Bewerbern sind und welche Rolle das Internet dabei generell spielt.
Ergebnis der Befragung: Personalentscheider nutzen das Internet in der Regel nicht für eine zusätzliche Recherche. Aber auch hier gilt: Ausnahmen bestätigen die Regel. Die Untersuchung der Studenten zeigt, dass Personalentscheider in der Vorauswahl immer noch auf klassische Bewerbungen fixiert sind. Geht es aber in Richtung Endauswahl, nutzen einige Firmen durchaus das Internet für eine weiterführende Recherche ihrer Bewerber. Somit kann eine gute Präsentation in sozialen Netzwerken nicht schaden. Während in den USA ein Check via Internet schon Alltag ist, wächst auch hierzulande der Einfluss des digitalen Rekrutierungsprozesses.
Generell sollte man im Internet, ebenso wie im richtigen Leben, einmal geschäftlich darstellen und einmal privat. Es empfiehlt sich, Überschneidungen zu vermeiden und Privatsphäre-Einstellungen zu beachten. Schafft man es ins Vorstellungsgespräch, ist letztlich immer noch der persönliche Eindruck Trumpf.
Die vollständige Studie „Der Einfluss sozialer Netzwerkseiten auf den Bewerbungs- und Rekrutierungsprozess“ kann bei Monster Worldwide Deutschland unter studien@monster.de angefordert werden.
-
Weiterbildung mit Titel – Studieren neben dem Beruf
In Zeiten des lebenslangen Lernens wird die berufliche Weiterbildung immer wichtiger im Berufsleben. Neben betriebsinternen oder externen kurzen, sehr konkret auf einzelne Themen bezogenen Weiterbildungen, gibt es auch die Möglichkeit, neben der Arbeit zu studieren.
[...]»
-
Campusjäger – die neue Art der Jobsuche
Campusjäger wurde 2013 von drei Wirtschaftsingenieuren des KIT gegründet, Matthias, Martin und Jannik. Die Vision der drei - Bewerbungsprozesse so einfach wie möglich zu gestalten. Mittlerweile sind bei Campusjäger über 100 Mitarbeiter:innen in Karlsruhe und anderen Standorten beschäftigt.
[...]»
-
Girls Day 2011 an der FH Worms
Gleich zwei Angebote des Studiengangs Kommunikationsinformatik am Girl’s Day 2011
[...]»
-
Management - Erfolg programmiert sein eigenes Scheitern
Noch nie war eine Erfolgsepoche von Dauer. Jeder Erfolg hat es in sich, dass er sich systematisch selbst überholt, weil er die Bedingungen seines eigenen Scheiterns selbst erzeugt. Nur wenige sind fähig, den bisherigen Erfolg als Ursache von aktuellen Problemen zu erkennen. Nur wenigen gelingt es, zu verstehen, dass neue Lösungen gefordert sind, weil die bisherigen Erfolgsmethoden aufgrund ihres Erfolges verpuffen, kontraproduktiv geworden sind und mit sich gebrachte Schwierigkeiten nur verstärken.
[...]»
-
Gleichstellung an der Universität – Ein wenig beachtetes Problemfeld
Dass Frauen in Deutschland in einigen Lebensbereichen benachteiligt werden, ist kein neues Politikum. Gerade bei der Stellenvergabe und beim Lohn steht das weibliche Geschlecht oft schlechter da als die Männer. Doch auch im wissenschaftlichen Lehrbetrieb an Universitäten scheint es Handlungsbedarf bei der Gleichstellung von Mitarbeiterinnen und Studentinnen zu geben: Jede deutsche Universität besitzt eine angeschlossene Institution, die für die Gleichstellung von Frauen im Universitätsalltag kämpft. Uni.de zeigt, wo dabei die größten Problemfelder liegen.
[...]»
-
Freiberuflich, selbstständig, gewerbetreibend?
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen freiberuflich, selbstständig und gewerbetreibend? Und wer muss eigentlich Umsatzsteuer bezahlen? UNI.DE klärt auf.
[...]»
-
Aufstiegschancen für Personaler
Themenreihe „HR Career“ auf der Zukunft Personal
[...]»
-
Mütter als Top-Spielerinnen der Zukunft
Tagung der Georg-Simon-Ohm-Hochschule zur Vereinbarkeit von Familie und Karriere am 27. Juli 2011
[...]»
-
Nachwuchs für die Zukunftsbranche IT
Beim sechsten Wirtschaftsinformatik-Tag der Europäischen Fachhochschule haben Schüler die Möglichkeit auf dem Campus in Brühl namhafte Industriefirmen und IT-Unternehmen kennenzulernen.
[...]»
-
Karriereforum IKOM Life Science 2011
In wenigen Wochen ist es wieder soweit: Die IKOM Life Science, das größte Karriereforum von und für Studierende der Lebenswissenschaften in Bayern, lädt am 18. Mai zwischen 8:30 Uhr und 16:00 Uhr zum Karriereforum am Wissenschaftszentrum Weihenstephan der TU München ein.
[...]»