VON STEPHANIE WILLMS | 24.04.2013 11:09

Weiterbildung mit Titel – Studieren neben dem Beruf

In Zeiten des lebenslangen Lernens wird die berufliche Weiterbildung immer wichtiger im Berufsleben. Neben betriebsinternen oder externen kurzen, sehr konkret auf einzelne Themen bezogenen Weiterbildungen, gibt es auch die Möglichkeit, neben der Arbeit zu studieren.

Formen des Studiums neben dem Beruf

Das Studium neben dem Beruf ermöglicht die Erlangung eines gewöhnlichen akademischen Titels parallel zum Arbeitsalltag. Insofern ist die Bedingung, um ein solches Studium absolvieren zu können, in der Regel eine abgeschlossene Berufsausbildung sowie ein bestehendes Arbeitsverhältnis.

Es gibt zwei grundsätzlich unterschiedliche Möglichkeiten, neben dem Job zu studieren.
Das berufsintegrierende Studium besteht aus einem in Teilzeit angelegten Studium, das die berufliche Tätigkeit ergänzt. Das Studium passt inhaltlich zum ausgeübten Beruf und dauert etwa 8 bis 10 Semester bis zum Bachelor. Vielfach wird diese Form vom Arbeitgeber selbst gefördert und gerade junge Arbeitnehmer üben eine solche Kombination von Arbeit und Studium nach der Ausbildung häufig aus.

Im berufsbegleitenden Studium besteht hingegen keine Verbindung zwischen Arbeit und Studium. Es kann zwar in Themengebieten des ausgeübten Berufes liegen, ebenso kann es aber auch etwas thematisch völlig anderes sein. In diesem Fall ginge es dabei nicht unbedingt um eine Weiterbildung, sondern um eine Art Umschulung. Da das berufsbegleitende Studium nicht direkt mit der Arbeit verbunden ist, besteht diese Art der Weiterbildung zu einem großen Anteil aus dem Selbststudium und findet häufig an Wochenenden statt.

Zeitmanagement

Ein Studium neben dem Beruf ist des Weiteren prinzipiell als Fernlehrgang oder als Präsenzstudium möglich. Im Fernlehrgang ist die Zeiteinteilung aufgrund des Selbststudiums zu Hause sehr flexibel. Präsenzstudiengänge finden dagegen meistens am Wochenende und/oder abends nach der Ausübung des Berufes statt.

Die Anbieter von berufsintegrierenden und berufsbegleitenden Studiengängen sind sowohl staatliche Hochschulen (Universitäten und FHs) als auch private Hochschulen und Fernstudienzentren. Die Unterschiede hierbei liegen zum Teil in der Angebotsbreite der Studiengänge, jedoch hauptsächlich bei den Kosten für das Studium. Zudem sollte man bei privaten Anbietern auf jeden Fall darauf achten, ob die Studiengänge auch anerkannt sind.

Job und Studium miteinander vereinbaren – aber wie?

Da das Studium neben der normalen Berufstätigkeit stattfindet, sollte es Interessenten vor Beginn dieser Weiterbildungsform klar sein, dass man über wenig Freizeit verfügen wird. Auch wenn ein Arbeitstag einmal stressig war, müssen eventuelle Hausaufgaben gemacht oder Kurse besucht werden. Dazu ist viel Disziplin nötig, die sogar noch größer sein muss, wenn man in Fernlehrgängen studiert, da dem Selbststudium der Druck durch feste wöchentliche Termine fehlt. Andererseits ermöglicht diese Form der Weiterbildung, die Studienangelegenheiten so flexibel in den Zeitplan zu legen, dass auch einmal Aufgaben geschoben oder eine Online-Vorlesung nachträglich angehört werden kann.

Unterstützung bei der Koordinierung der beiden Tätigkeiten bietet möglicherweise der Arbeitgeber. Vor allem wenn es sich um eine Weiterbildung im gegebenen Beruf handelt, von der auch der Arbeitgeber profitiert, sind viele Firmen bereit, sowohl mittels flexibler Arbeitszeiten als auch einer Finanzierungshilfe zu unterstützen. Wenn man den Arbeitgeber jedoch nicht informieren möchte, weil das Studium z.B. eine Vorbereitung auf einen Jobwechsel sein soll, ist man jedoch nicht verpflichtet Auskunft zu geben.

Die finanzielle Ausgestaltung eines nebenberuflichen Studiums kann ganz verschieden aussehen. Selbstverständlich bezieht man weiterhin Gehalt für seinen ausgeübten Job. Dennoch kann die finanzielle Situation heikel werden, da die Kosten für ein weiterbildendes Studium durchaus sehr hoch sein können. An staatlichen Hochschulen ist dies zwar in der Regel nicht der Fall, aber private Anbieter erheben teilweise enorme Summen für ein Studium. Für das berufsbegleitende Studium kann außerdem kein BAföG beantragt werden. Hilfreich ist es daher, wenn die aktuelle Firma die Kosten übernimmt oder die Finanzierung unterstützt. Ansonsten gibt es nur noch die Möglichkeit, die Kosten unter bestimmten Umständen von den Steuern abzusetzen.

Informationen rund um das Studium neben dem Beruf

Die Fülle an Studiengängen, die neben dem Beruf absolviert werden können, ist mindestens genauso groß, wie die der Vollzeitstudiengänge. Um den passenden Studiengang zu finden, bietet beispielsweise das Portal Weiterbildung Direkt Informationen zu Fernstudiengängen aus allen wichtigen Branchen.