VON MAXIMILIAN REICHLIN
|
09.10.2014 17:00
Die Kreuzfahrtindustrie boomt – auf Kosten von Mensch und Umwelt?
Kaum ein anderer Tourismuszweig verzeichnet jährlich ein so gewaltiges Wachstum wie die Kreuzfahrtindustrie. Immer mehr Passagiere leisten sich die Luxusdampfer, immer mehr Häfen wollen angelaufen werden. Damit wachsen auch die Schiffe. Erst im September hat das drittgrößte Kreuzfahrtschiff der Welt seine Reise in Bremerhaven begonnen. Die neuen Riesendampfer sind mit allem Komfort und Luxus ausgestattet. Doch wie sieht es mit der Nachhaltigkeit der Kreuzfahrer aus? UNI.DE begibt sich auf große Fahrt.
Mit etwa einem Tag Verspätung hat am 23. September das drittgrößte Kreuzfahrtschiff der Welt, die „Quantum of the Seas“, seine erste Reise angetreten. 4.000 Gäste können auf der schwimmenden Kleinstadt Platz finden, dazu noch das rund 2.000-Kopf starke Personal. Die „Quantum“ ist damit das größte Schiff, das jemals in Deutschland gebaut wurde. Und dieser Ozeanriese ist noch lange nicht die Spitze des Eisbergs. Alleine bis zum Jahr 2016 sollen 14 weitere Schiffe mit ähnlich gigantischen Ausmaßen vom Stapel laufen. Mehr als 125.000 Tonnen bringen diese neuen Luxusdampfer die Waage.
Emissionsrechtehandel
Zukunftsweisend oder Mogelpackung?
[...]»
Hier zeigen sich die Auswirkungen eines Booms: Kaum ein anderer Zweig der Tourismusbranche kann ein so immenses Wachstum verzeichnen, wie die Kreuzfahrtindustrie. Zwischen 2011 und 2016 wird insgesamt ein Wachstum von 29 Prozent erwartet. Das schlägt sich nicht nur auf die Größe der Schiffe nieder: Neue Häfen und Anleger müssen errichtet werden, um der Flut an Kreuzfahrern überhaupt Herr werden zu können. Eine logistische Herausforderung für jede Hafenstadt. So soll in Hamburg jetzt bereits das dritte Kreuzfahrtterminal entstehen um Kapazitäten
für die zukünftigen Generationen von Kreuzfahrern zu schaffen.
Weil Schiffe und Häfen immer größer werden, wird der Kreuzfahrttourismus langsam auch zu einer echten Belastung für die Umwelt. Der Ressourcenverbrauch der Ozeanriesen und die entstehenden Abwässer und Abgase sind immens.
Schätzungen der „Lighthouse Foundation“ zu Folge, stammen beinahe 75% aller durch Schiffe verursachten Abwässer von Kreuzfahrtschiffen, die damit zur stetigen Verschmutzung der Ozeane beitragen.
Wirklich bedenklich wird es allerdings erst bei den Abgasen der Schiffe. Der Umweltverband NABU untersuchte alle 20 bis 2016 vom Stapel laufenden neuen Kreuzfahrtgiganten auf ihre Abgastechnik und deren Auswirkungen hin. Das Ergebnis:
„Beschämend“, so Verkehrsexperte Dietmar Oeliger. So verfügten 17 der 20 Schiffe nicht einmal im Ansatz über eine Technik zur Abgasreinigung. Insgesamt entstehe so durch die untersuchten Schiffe eine ebenso hohe Schadstoffbelastung, wie durch 120 Millionen moderne PKW.
Das ist nicht nur ein Problem für die Umwelt, sondern kann für die Bewohner der Hafenstädte zu einem echten Gesundheitsproblem werden, da die belastenden Schadstoffe selbst dann in die Luft ausgestoßen werden, wenn das betreffende Schiff vor Anker liegt. Zwar haben etwa die Anbieter AIDA und TUI noch für dieses Jahr moderne Versorgungssysteme versprochen, um die Maschinen im Hafen teilweise abschalten zu können. Doch die werbewirksamen Schlagzeilen haben mit der Realität nicht viel tun. Immer noch stoßen die Schiffe „mit wenig Rücksicht auf Verluste Dreck durch die Schornsteine aus“, so Umweltexperte Malte Siegert von der NABU Hamburg.
-
Mobilitätsapps – Immer dem Handy nach
Smartphones sind mittlerweile unsere ständigen Begleiter. Mit ihren verschiedenen Funktionen und Apps können sie den Alltag um einiges erleichtern. In letzter Zeit wird der Markt besonders mit Mobilitätsapps überhäuft, sie sollen dem Nutzer dabei helfen leichter von A nach B zu kommen. Es lohnt sich Apps wie Qixxit, Waymate und Allryder auszuprobieren, denn sie bieten einen wirklichen Mehrwert und die Bedienung ist intuitiv und übersichtlich. Drei Beispiele.
[...]»
-
UNI.DE im Interview mit Sina Trinkwalder, Autorin und Geschäftsführerin der manomama GmbH
2010 stieg Sina Trinkwalder aus der gemeinsam mit ihrem Mann geführten Werbeagentur aus und eröffnete mit zwei Millionen Euro Eigenkapital das erste Social Business in der Textilindustrie: Bei ihrem Modelabel „manomama“ beschäftigt sie in Augsburg auf dem Arbeitsmarkt benachteiligte Menschen: Überwiegend Frauen über 50 Jahre, Langzeitarbeitslose, Alleinerziehende und Migranten bekommen eine Chance und alle mittlerweile 140 Mitarbeiter dasselbe Gehalt wie Sina Trinkwalder (der Stundenlohn liegt bei 10 Euro). Zudem zeigt sie, dass es sich lohnt in Deutschland zu produzieren - fair, sozial und ökologisch. Dafür wurde sie mehrfach ausgezeichnet. UNI.DE im Interview mit Sina Trinkwalder.
[...]»
-
Alle für einen – Friends of the Earth
Das größte Problem, das Umweltschutzorganisationen in der Regel haben, hat mit ihrem Image zu tun. Der stereotypische Umweltaktivist trägt Cargo-Hosen, Gesundheitssandalen und den Geruch von Waschnüssen, weil Flüssigwaschmittel nicht zu seiner Ideologie passt. Am liebsten ist er draußen, zum Beispiel mit einem Transparent, um auf den Klimawandel aufmerksam zu machen oder mit einer Petition, die die Passanten unterschreiben sollen. Man könnte ihn vielleicht als liebenswerten Träumer bezeichnen, der im Grunde gute Ideen hat, allein aber sicher wenig ausrichten kann gegen die Macht der Industrielobby und die Folgen schlechter Umweltpolitik. Anders sieht es aus, wenn man wie die Friends of the Earth International weltweit über zwei Millionen Mitglieder hat.
[...]»
-
Entwicklungshilfe
Die Union und FDP kürzten jüngst Entwicklungsminister Niebel den Etat für die Entwicklungspolitik. Dabei sollte das eigentliche Milleniumsziel, 0,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukt für humanitäre Hilfen zur Verfügung zu stellen, bis 2015 gesichert werden. Nun wird das Etat zum ersten Mal seit Angela Merkels Amtsantritt sinken - um 125 Millionen. Grünen-Entwicklungspolitiker Thilo Hoppe bekräftigte, dass dies das falsche Signal sei, und das entwicklungspolitische Ansehen Deutschlands schwäche. Deutschland laufe Gefahr zum schlechten Vorbild für weitere Industrienationen zu werden, und seine Zusagen zur Entwicklungsfinanzierung nicht mehr einzuhalten.
[...]»
-
Foodsharing & Co – Essen für alle
Der Gemeinschaftstrend geht weiter. Nach
Mitfahrzentralen, wo Menschen gemeinsame Fahrten organisieren können, wird nun auch zusammen eingekauft, gekocht und gegessen.
[...]»
-
Nachhaltigkeit – was steckt dahinter?
Nachhaltigkeit hat viele Gesichter. Von der Wirtschaft bis zur Meteorologie – heutzutage beschäftigt sich eine breite Palette an Fachrichtungen mit dem eigentlich schon sehr alten Begriff.
[...]»
-
CarSharing: Autos nutzen statt besitzen
Carsharing, das gemeinsame Nutzen von PKW, nimmt in Deutschland rasant zu. Mittlerweile verleihen auch Privatleute ihre Autos, wenn sie sie nicht brauchen – Apps und Internet machen es möglich. Carsharing spart Geld und Parkplätze – Zeit aber kaum. Und flächendeckend lässt sich das Prinzip auch nicht umsetzen. Für Studenten ist das geliehene Fahrzeug aber eine gute Alternative zum eigenen (alle Tarifangaben Stand 5/14).
[...]»
-
Auf Spurensuche – Der CO2-Fußabdruck als Konzept
Dass die Menschheit über ihre Verhältnisse lebt, ist längst kein Geheimnis mehr. Immer stärker werden wir in den kommenden Jahren die Auswirkungen der klimatischen Veränderungen zu spüren bekommen. Das Konzept des CO2-Fußabdrucks versucht, einen Gegentrend zu setzen, indem es die Aufmerksamkeit fördert und Privatpersonen sensibilisiert. Hier soll aufgezeigt werden, wie gravierend der persönliche Lebensstil für die Umwelt und das Weltklima sein kann. Das Modell verspricht, ein nützliches Instrument zu werden, ist allerdings noch nicht frei von Problemen. UNI.DE geht der Sache auf den Grund.
[...]»
-
Biokunststoffe – Umweltschonend und sinnvoll?
Biokunststoffe sind solche, die nicht, wie herkömmliche Kunststoffe, aus Erdöl, sondern aus überwiegend biologischen Materialien gefertigt werden. Die Hersteller betonen vor allem die umweltschonende Verarbeitung. Kritiker behaupten jedoch, dass Bioplastik gegenüber herkömmlichen Kunststoffen kaum Vorteile, dafür allerdings neue Nachteile mit sich bringe. Ist Bio nicht gleich Bio? UNI.DE hat genauer hingesehen.
[...]»
-
Canugan: Fahrräder zu Rollstühlen
In Uganda leben fast doppelt so viele Behinderte wie in Deutschland, und deren berufliche Perspektiven sehen noch düsterer aus als bei uns. Hilfe zur Selbsthilfe, die nicht bevormundet, sondern den Bedürftigen auf gleicher Augenhöhe begegnet, leistet unter anderen das kanadisch-ugandische Projekt Canugan. Der Schwerpunkt seiner Arbeit liegt auf der Finanzierung des lokalen Umbaus von normalen Drahteseln zu Rollstuhl-Fahrrädern.
[...]»