Sie stehen im Fokus der Öffentlichkeit: Mit ihren Gedanken, ihrer Stimme oder sogar ihrem Äußeren treten Journalistinnen und Journalisten über die verschiedenen Medien an uns heran. Keine schlechte Voraussetzung, um als berufliche Vorbilder für Heranwachsende zu dienen! Entsprechend groß ist das Interesse am journalistischen Beruf unter jungen Menschen in Deutschland. Doch die vielfältigen Wege dahin sind fast alle unsicher – und die späteren Arbeitsverhältnisse häufig prekär.
Das war nicht immer so. Noch der Generation unserer Eltern reichte oft ein geisteswissenschaftliches Studium und ein wenig Praxiserfahrung, um ein Volontariat absolvieren zu können und danach eine feste Stelle bei einem Medium oder einem Verlag zu erhalten. Heute, in einer Zeit der Akademikerschwemme, ist der Weg deutlich steiniger. Schon während der Schulzeit sollte sich die journalistische Arbeit nicht auf das Engagement in der Schülerzeitung beschränken. Viele Lokal- und überregionale Zeitungen bieten schon Schülerinnen und Schülern die freie Mitarbeit an. Auf diese ersten Arbeitsproben und Erfahrungen muss heutzutage fast immer ein Studium folgen. Von entscheidender Bedeutung ist dabei die Praxisnähe des jeweiligen Studienganges – nicht nur wegen der praktischen Erfahrungen, die man in möglichst vielen verschiedenen Medien sammelt, sondern auch wegen der Kontakte, die auf diese Weise zwischen Studierenden und potentiellen späteren arbeitgebenden Unternehmen entstehen können. Ein Journalistikstudium an einer Universität oder privaten Hochschule bietet genau dies oft nicht. Dementsprechend führt es, selbst wenn es mit Bestnoten abgeschlossen wurde, selten zu einer Festanstellung.
Der einzige sichere Weg in den Journalismus führt über eine der renommierten Journalistenschulen, etwa die Axel-Springer-Akademie in Berlin, die Burda Journalistenschule in Offenburg, die Henri-Nannen-Schule in Hamburg oder die Deutsche Journalistenschule (DJS) in München. Sie alle bieten nur sehr wenige Ausbildungsplätze an, die DJS auch eine Kombination von Lehrredaktion und Masterstudium. Entsprechend begehrt sind sie – und man sollte sich nicht von einer Absage nach dem ersten Aufnahmeverfahren entmutigen lassen: Der prominente ehemalige SZ-Autor und Schriftsteller Jan Weiler („Maria, ihm schmeckt's nicht!“) brauchte fünf (!) Anläufe, um in die DJS aufgenommen zu werden. Wer in München studiert oder unter 30 Jahre alt ist und von einer Ausbildung im Journalismus träumt, sollte sich unbedingt ein Semester Zeit nehmen, während dessen man beim Ausbildungs-Radiosender M 94.5 arbeitet – unentgeltlich, dafür aber unter so guter professioneller Anleitung, dass 94.5 als oftmals entscheidendes Sprungbrett für die Aufnahme an der DJS oder einer anderen Journalistenschule gilt.