Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre trugen hauptsächlich Streetdancer, Graffiti-Sprayer, DJs und Rapper Turnschuhe. Die Marke an sich, war noch sekundär. Turnschuhe waren bequem, praktisch und bei Gesetzes-Konflikt konnte man der Polizei damit besser entwischen. Das Rap Trio Run DMC war die erste Crew, die sogar ihren Turnschuhen 1986 ein eigenes Lied widmeten und die US Charts damit stürmten: „My Adidas“. Das war ihre Antwort auf einen anderen schwarzen Rapper, der den aufkommenden Turnschuhkult in den USA in seinen Songs kritisierte, mit der Begründung: "Mit Turnschuhen bekommst Du keinen Job und hast ein Gangster-Image". Die Rap-Crew RUN DMC und ihre Fans trugen die Adidas Sneakers aus Überzeugung, auch ohne Sponsoring-Vertrag. Referent Ron, Mitglied der Crew, kam erstmals auf die Idee, den Sportartikel-Hersteller Adidas zu einem ihrer Konzerte einzuladen. Der Sportartikel-Industrie wurde erstmals bewusst, welche Macht „die Straße“ bzgl. dem Branding hat. Mit dem Sponsorenvertrag von über eine Millionen Dollar löste RUN DMC eine Sponsor-Welle in der Rapmusik aus, bei der andere Hersteller nicht auf der Strecke bleiben wollten. Andere Marken wie Fila, Reebook, Nike, Converse etc. zogen nach, aber keine war bis dato so erfolgreich wie Nike.
Nike schuf mit Hilfe des L.A. Lakers NBA Superstars Michael Jordan 1985 eine weitere Kultmarke: Den „Air Jordan 1“. Cleveres Marketing und eine entsprechende Werbekampagne steigerten den Wert von Nike und seines Werbeträgers Michael Jordan, später auch aufgrund von Nike, Michael Air Jordan genannt. Der NBA Profi kassierte regelmäßig Strafen wegen seiner Nike Schuhe. Damals war in der NBA Einheitskleidung der Mannschaften Pflicht und auch die Basketball-Schuhe mussten einheitlich sein. Nicht so bei Michael Air Jordan. Seine Schuhe waren bunt. Die Strafen waren lächerlich im Gegensatz zur PR-Wirkung. Heutzutage kostet die Neuauflage des Air Jordan1 ca. 349 Euro, damals belief sich der Preis auf ca. 89 Dollar oder hierzulande ca. 90 Euro.
Im Gegensatz zu den USA sorgte Gregor Gysi, nicht als Basketball-Profi, sondern als Politiker von den damaligen Grünen im Bundestag mit dem Tragen seiner Turnschuhe 1985 für einen Skandal und un(gewolltes) Aufsehen.
Im Kinofilm: „Do The Right Thing“, aus dem Jahre 1989, von Spike Lee, wurde die Bedeutung der Turnschuhe in Sachen Streetwear, erneut, durch den Air Jordan Schuh visualisiert: Ein weißer Passant mit einem Boston Celtics Larry-Bird-Fan-Shirt - dem Erzfeind der L.A. Lakers - überfährt mit seinem Fahrrad aus Versehen den neuen Turnschuh eines Schwarzen, der Air Jordan trägt. Dieser rastet darauf völlig aus, unterstützt von seinen „Homies“.