VON ANNETTE BUTENDEICH |
13.12.2010 15:39
Mundverbot? US-Universitäten warnen Studenten vor Wikileaks
Der momentane Wirbel um das Internetportal Wikileaks nimmt teilweise bizarre Formen an: Wie vorige Woche bekannt wurde, warnten mehrere Universitäten in den USA ihre Studenten in einer E-Mail davor, Wikileaks-Dokumente im Original abzurufen oder darüber in sozialen Netzwerken wie facebook oder Twitter zu diskutieren. Sie würden damit eine spätere Karriere im öffentlichen Dienst gefährden.
Für Praktika oder Jobs im Staatsdienst ist ein umfangreicher persönlicher Sicherheitscheck üblich, bei dem je nach Sicherheitsstufe auch das private Umfeld und die Vergangenheit der Bewerber durchleuchtet werden. Die WikiLeaks-Dokumente werden von der US-Regierung trotz ihrer weltweiten Veröffentlichung weiterhin als „Geheimsache“ eingestuft. Wer daher nachweislich auf diese Dokumente zugreift, zieht seine Fähigkeit in Zweifel, „angemessen mit geheimen Informationen umzugehen“.
Nach empörten Protesten von Studenten und Dozenten hat sich das US-Außenministerium inzwischen von den Warnungen distanziert. Die School of International and Public Affairs der Columbia University stellte klar, dass Informations- und Meinungsfreiheit zu den Grundwerten der Universität gehörten und die Studenten angstfrei diskutieren dürften.
Eine Kopie der E-Mail findet ihr
hier.
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