Stoffwechsel, Vermehrung, Evolution, Bewegung, Selbsterhaltung, Organisation. Alles Begriffe, mit denen die Wissenschaft versucht eine treffende Definition für „Leben“ zu finden. Eine schwierige Aufgabe. Man nehme eine Flamme zum Beispiel: Sie hat einen Stoffwechsel, indem sie komplexe chemische Verbindungen in Kohlenstoff umwandelt, sie verfügt über Bewegung und kann sich auch vermehren, indem sie auf andere brennbare Stoffe überspringt. Somit erfüllt eine Flamme viele der Kriterien, die nötig sind um „Leben“ zu definieren.
Die NASA hat sich vor dreizehn Jahren an einen Tisch gesetzt und versucht das Definitionsproblem zu lösen. Die hochrangige Kommission kam zu folgendem Ergebnis: Das Leben ist ein chemisches System, das immer eine stoffliche Grundlage hat und über die Fähigkeit verfügt sich seiner veränderlichen Umwelt anzupassen. Durch Mutation verändert sich das Erbgut, das so neu gemischt und weitergegeben wird. Das ist also die biologische Definition von „Leben“.
„Cogito ergo sum“
Viele Philosophen haben sich mit dem Thema „Leben“ und dessen Definition beschäftigt und sich darüber den Kopf zerbrochen. Descartes fasste seine Erkenntnisse von seinen vorherigen Arbeiten in den „Prinzipien der Philosophie“ mit der lateinischen Formulierung „ego cogito, ergo sum“ zusammen. Hier ein Textauszug:
„Indem wir so alles nur irgend Zweifelhafte zurückweisen und für falsch gelten lassen, können wir leicht annehmen, dass es keinen Gott, keinen Himmel, keinen Körper gibt; dass wir selbst weder Hände noch Füße, überhaupt keinen Körper haben; aber wir können nicht annehmen, dass wir, die wir solches denken, nichts sind; denn es ist ein Widerspruch, dass das, was denkt, in dem Zeitpunkt, wo es denkt, nicht bestehe. Deshalb ist die Erkenntnis: »Ich denke, also bin ich,« (lat.: ego cogito, ergo sum) von allen die erste und gewisseste, welche bei einem ordnungsmäßigen Philosophieren hervortritt.“
Die bis heute oft zitierte Formulierung „cogito, ergo sum“ stammt aus einer Verkürzung des lateinischen „ego cogito, ergo sum“ aus den „Prinzipien der Philosophie“.
Bewusstsein ist ein zentraler Punkt in Descartes Überlegungen. Allerdings räumt er die Fähigkeit des Bewusstseins nur dem Menschen ein. Tiere verfügen darüber nicht, daher setzt er sie den Maschinen gleich. Somit besitzen Tiere und Maschinen keine Seele und auch der Mensch wäre gemäß Descartes eine leere Hülle und ein Automat, wenn er nicht einen Geist besäße, welcher ihn denken und empfinden lässt. Die Sinne können den Menschen aber auch täuschen, daher ist es notwendig kritisch zu sein und zu zweifeln. Das Zweifeln des Menschen setzt seine Existenz voraus, da auch Zweifeln eine Form des Denkprozesses ist: Wer denkt, existiert folglich auch.
Das ewige Leben
Gott erschuf innerhalb von fünf Tagen die Welt, am sechsten erschuf er das Leben, am siebten ruhte er. So erklärt sich das Christentum die Form des Seins. Es ist natürlich jedem selbst überlassen, wie wörtlich er diese Schilderung nimmt.