VON JANINA TOTZAUER | 21.10.2016 08:32

Summer School: Viel mehr als Pauken in den Ferien

Das aus den USA stammende Konzept der Summer School bietet Studierenden die Möglichkeit, sich auch in den Semesterferien weiterzubilden. Ob es sich lohnt, seine freie Zeit zu opfern, was ein Aufenthalt in einer Summer School kostet und was einen erwartet, erklärt UNI.DE.


Die Prüfungen sind endlich vorbei, die Sonne strahlt vom Himmel und einige Wochen Semesterferien stehen vor der Tür. Doch nicht für alle Studierende heißt das, sich für diese Zeit ganz vom Studium zu verabschieden. Viele packen die Koffer und besuchen eine der unzähligen Summer Schools, die in den verschiedensten Ländern angeboten werden.

Was ist eine Summer School?

In einer Summer School kommen Studierende aus unterschiedlichen Universitäten zusammen, um sich außerhalb des Studiums zusätzlich weiterzubilden. Die überwiegend im Sommer stattfindenden Kurse werden von Universitäten und anderen Bildungseinrichtungen angeboten und können einige Tage oder mehrere Wochen dauern. Am Ende des Programms steht keine Note oder eine für das eigentliche Studium relevante Prüfung. Summer Schools zielen einzig auf die Mehrung von Wissen und den Austausch unter den Teilnehmenden ab. Sommerkurse gibt es zu unzähligen Studienrichtungen und werden oft auch fächerübergreifend angeboten. So lädt beispielsweise die Bayind Summer School Studierende aller Fachrichtungen seit 2013 nach Indien ein, wo die Teilnehmenden den indischen Alltag kennenlernen und der Austausch zu einheimischen Studierenden gefördert wird. Im Fokus steht hierbei nicht ein spezielles Studienfach, sondern der kulturelle Austausch. Summer Schools werden oft direkt über den Verteiler des Studiengangs bekannt gegeben oder am schwarzen Brett ausgeschrieben. Wer allerdings ein spezielles Land oder Thema für seinen Aufenthalt bevorzugt, kann sich ganz leicht durch unzählige Angebote im Internet klicken. Einen guten ersten Anlaufpunkt bietet die Ruhr Universität in Bochum, die einige der besten Summer Schools 2016 zusammengefasst hat. Da viele Summer Schools die Zahl der Teilnehmenden überschaubar halten möchten, folgt der Recherche oftmals die Bewerbung. Was in solch eine Bewerbung gehört, ist von Summer School zu Summer School unterschiedlich. Renommierte Schulen können schon einmal Empfehlungsschreiben oder spezielle Fachkenntnisse verlangen.

Auf Stipendiensuche

Wieviel kostet mich die Summer School?

Die Kosten variieren mit der Länge und dem Ort der jeweiligen Summer School und können mehrere Hundert Euro kosten. Viele Programme bieten Stipendien an, die an die Studierenden mit der besten Bewerbung vergeben werden und die Kursgebühr und Kosten für die Unterkunft übernehmen. Die Teilnehmer/-innen kommen dann nur noch für die Reisekosten auf. Hat ein Kurs eine bestimmte Relevanz im eigenen Studium, bieten viele Universitäten Vollstipendien an, die die gesamten Kosten des Aufenthalts tragen. Liegt eine Summer School deutlich über dem eigenen Budget und ist bisher kein Stipendium ausgeschrieben, können einem die Zuständigen im aktuellen Studienfach eventuell weiterhelfen. Besonders bei Postgraduate-Studiengängen können die Kosten für den Sommerkurs von der Heimuniversität übernommen werden.

Warum sollte ich meine Semesterferien für eine Summer School opfern?

Viele Studierende schütteln beim Gedanken an einen freiwilligen Kurs in den Ferien sicherlich nur den Kopf. Die Option, Ausschlafen, Sonne und Strand für noch mehr Pauken zu opfern, ist nicht für jeden etwas, kann aber auch Spaß machen. Bei einer Summer School geht es neben dem Lernen auch um die Geselligkeit. Junge Studierende aus allen Ecken der Welt kommen an einem Ort zusammen. Es werden die unterschiedlichsten Sprachen gesprochen, sich über sein Studienfach ausgetauscht und da kein Lernzwang besteht und keine Prüfungen auf einen warten, bleibt genügend Zeit für gemeinsame Unternehmungen. So kann ein lehrreicher Tag bei einem gemeinsamen Ale im Pub, Tapas im Restaurant, einem indischen Kinofilm oder einem nächtlichen Spaziergang am Meer enden.

Die Summer School ist eine gute Möglichkeit Urlaub und Studium zu verbinden und gleichzeitig Kontakte zu Gleichgesinnten aus der ganzen Welt herzustellen. Am Ende kann eventuell viel mehr entstehen als eine zukünftige, mögliche Geschäftspartnerschaft: Vielleicht schließt man die ein oder andere Freundschaft, die man im Urlaub auf Balkonien oder in Kroatien am Strand, nie gefunden hätte. Wenn dann auch noch die Uni zahlt, steht dem Pauken in den Semesterferien nichts mehr im Wege.