VON RICHARD KEHL | 12.12.2011 16:23

Fair-Trade

Geiz ist nicht geil!
Fair-Trade, zu deutsch fairer Handel, beschreibt die kostspieligere Produktion von diversen Produkten aus Dritte-Welt-Ländern, bei deren Herstellung bestimmte soziale und teilweise ökologische Kriterien eingehalten werden müssen.

Fair-Trade Produkte sind mit dem Fair-Trade Gütesiegel gekennzeichnet. Das 2003 eingeführte Gütesiegel steht für einen kontrollierten Handel und kennzeichnet Güter aus Dritte-Welt-Ländern, welche primär für den Export in Industrieländer bestimmt sind und aus fairem Handel stammen.

Diese Produkte, sind in der Regel teurer wie andere gleiche Produkte. Sich Fair-Trade Produkte zu leisten ist zwar mit etwas Luxus verbunden, der überdurchschnittliche Preis kommt allerdings den Herstellern in den Dritte-Welt-Ländern und ihren Mitarbeitern zu Gute. Bei Fair-Trade werden beispielsweise keine Dumping-Löhne, Kinderarbeit, Zwischenhändler, Vorfinanzierungen oder langfristig gebundene Lieferabkommen geduldet.

Respekt vor der Nahrung

Im Kern des Fair-Trade-Abkommens steht die Zahlung eines garantierten Mindestpreises, der die Lebenshaltungs- und Produktionskosten der Produzenten und ihrer Mitarbeiter in den Dritte-Welt- Ländern garantiert. Außerdem muss von der Bezahlung der Produktionskosten eine sogenannte Sozial-Prämie abgeführt werden. Diese abgeführte Prämie ermöglicht die Realisierung von ökonomischen und sozialen Entwicklungsprojekten. Zur Einhaltung dieser Richtlinien werden Händler und Lizenznehmer regelmäßig von der internationalen Zertifizierungsstelle FLO-CERT überprüft und kontrolliert.

Der faire Handel unter dem Gütesiegel „Fair-Trade“ umfasst landwirtschaftliche Erzeugnisse ebenso wie Produkte des traditionellen Handwerks und der Industrie. Fair Trade ist mittlerweile auch auf anderen Gebieten auf dem Vormarsch. Unter dem Begriff faires Reisen beispielsweise erobert das Modell zunehmend auch die Tourismusbranche.