VON BERNHARD DRAGASCHNIG | 30.01.2014 13:21

Sinn und Unsinn der Energiewende

Über kaum einen Rohstoff wurde in den letzten Jahren häufiger geschrieben als über „Seltene Erden“. Häufig wurde herausgestrichen, wie selten diese Materialien sind und dass unser technologischer Fortschritt ohne sie nicht möglich wäre. Als ich auf ARTE kürzlich einen Dokumentarfilm zu diesem Thema sah, wurde mir ein weiterer wichtiger Aspekt dieser Thematik bewusst – die Umwelt. Über die Auswirkungen der Produktionsbedingungen auf das Ökosystem wurde nämlich bei der Entscheidung für eine Wende hin zu „vermeintlich“ ökologischen Energiequellen viel zu selten nachgedacht.

Am 26.01.2014 lief auf ARTE ein Dokumentarfilm zum Thema „Seltene Erden“. Der Film versuchte deren Bedeutung für den technologischen Fortschritt und unser alltägliches Leben herauszuarbeiten. Auch von Knappheit war die Rede und dass wir überwiegend von Chinesischen Rohstoffexporten abhängig sind. Ein Experte stellte „Seltene Erden“ bedeutungsmäßig sogar auf die gleiche Stufe mit Lebensmitteln. Als dann die umweltzerstörerischen Produktionsbedingungen vorgestellt wurden und folgender Satz fiel: „Zur Herstellung eines Windrades werden im Schnitt eine Tonne dieser seltenen Materialien benötigt“, sah ich das Thema plötzlich in einem ganz anderen Licht, als der Regisseur es vermutlich beabsichtigt hatte.

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Was bisher geschah

Seltene Erden sind unter Umständen nicht selten, sondern einfach „unbequem“ abzubauen. Ich denke nicht, dass es in der westlichen Welt viele Länder gibt, die freiwillig riesige Gruben ausheben und giftige Chemikalien einsetzen, solange es die Chinesen günstiger machen. Wenn die Chinesen nun die Preise anheben, ist das ihr gutes Recht und langfristig auch zu unserem Vorteil. Wir müssen uns dann nämlich verstärkt mit dieser Thematik auseinander setzen und uns fragen, ob alternative Energieformen wirklich umweltfreundlich sind - bisher fand man Antworten auf diese Frage von der Öffentlichkeit gut versteckt, in einem kommunistischen Land. Vor allem die Frage nach der Umsetzung der Energiewende sollte vor diesem Hintergrund hinterfragt werden. Eventuell sollten wir unsere Prioritäten und Zeitvorgaben überdenken und nicht aufgrund ökologisch gefärbter ökonomischer Interessen in puren Aktionismus verfallen. Schließlich gibt es immer jemanden der bei einer Wende profitiert!

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Wurden nicht für die...

Wurden nicht für die ersten Bio-Heizkraftwerke Regenwald gerodet und stattdessen Bananenplantagen gebaut für die Orang-Utans und wahrscheinlich tausende andere Tierarten ihren Lebensraum verlieren? Sicherlich auch nicht im Sinne der Ökos.... Ist halt doch alles nur Augenwischerei und Geldverdienerei. Wie immer.

Veröffentlicht von Tom am: 04.02.2014 um 10:37
Energiewende ist wohl...

Energiewende ist wohl nicht zwangsläufig eine Wende zu mehr Ökologie. Ich fürchte, das ist bei Solarstrom ähnlich. Hier wird neben Kosten-Nutzen-Rechnungen für den Strompreis auch viel über die Energiebilanz zwischen Herstellung und Stromerzeugung, sowie über die CO2 Bilanz diskutiert. Aber wie sieht es denn mit der Umweltverträglichkeit im Herstellungsprozess aus? Cadmium, Arsen usw. Gleiches fällt ja auch bei der Entsorgung an. Ich glaube, man braucht sich nicht einbilden, dass unser immenser Energiehunger irgendwann einmal tatsächlich „nachhaltig“ gestillt werden kann.

Veröffentlicht von Tobias am: 30.01.2014 um 17:05