Zwischen Tradition und Moderne
Internate in England blicken auf eine jahrhundertealte Schultradition zurück, die seither für höchste Disziplin, beispiellose Werte- wie Normenvermittlung und natürlich eine exzellente Ausbildung steht – und daher weltweit höchste Anerkennung genießen. Das bedeutet jedoch nicht, dass in den Internaten das Rad der Zeit stehen geblieben ist. Britische Boardingschool – so werden die Schulen im eigenen Land genannt – stehen für einen mustergültigen Spagat zwischen Tradition und Moderne, der den Schulen auch zu ihrer Exklusivität verhilft. Zum einen der traditionelle Aspekt: Die englischen Internate sind oft nicht nur in historischen Gebäudekomplexen zu finden, sondern berufen sich auf ihre über Jahrzehnte überlieferten Werte, Sitten, Etiketten und Brauchtümer wie gutes Benehmen, Leistungsbereitschaft, dem durchstrukturierten Tagesablauf oder auch gewisse Sportarten. Schließlich wollen die Schulen ihren Schülern und Schülerinnen einiges mehr mitgeben als reines Schulwissen, auch Softskills spielen eine wichtige Rolle. Zum anderen stehen Internate in England für ihre Modernität: von zeitgemäßen Unterrichtsmethoden über modernste Ausstattung bis hin zu einem vielfältigen Fächerkatalog.
Internate England: Der Unterricht im Überblick
Was uns zum nächsten Thema bringt: den Unterricht selbst. Dieser wird von sehr engagierten Lehrkräften gestaltet, die vom klassischen Buch bis hin zur professionellen Technik alle Lehrmittel zum Einsatz bringen. Zudem sind die Klassen mit einem Betreuungsschlüssel von 1 zu 10 sehr klein gehalten, weshalb des den Lehrern und Lehrerinnen möglich ist, intensiver auf die Bedürfnisse und Fragen ihrer Sprösslinge einzugehen sowie deren Stärken und Schwächen zu erkennen und nachhaltig zu fördern. Apropos Stärken. Hierauf zahlt zudem das vielfältige Fächerangebot an. An englischen Internaten werden nämlich oft über 40 verschiedene Unterrichtsfächer angeboten – neben „Klassikern“ wie Mathematik, Physik, Biologie oder Fremdsprachen finden sich auch Fächer wie Astronomie, Fotografie und Chor, aus denen die Schüler je nach angestrebten Schulabschluss wählen können. Die angebotenen Fächer variieren dabei natürlich je nach Internat.
A-Levels oder International Baccalaureate?
In Sachen Schulabschluss haben Internatsschüler und -schülerinnen meist zwei verschiedene Auswahlmöglichkeiten – das International Baccalaureate Diplom oder den A-Levels Abschluss. Letzterer eignet sich perfekt für all jene, die schon die ein oder andere Vorstellung von ihrem späteren Berufswunsch haben oder genau wissen, in welche Richtung sie tendieren möchten. Heißt: Beim A-Levels kann durch die Wahl beziehungsweise Abwahl von gewissen Fächern eine Spezialisierung auf Stärken vorgenommen werden. Sprich, im vorletzten Jahr müssen sich die Schüler und Schülerinnen für vier und im letzten Jahr für drei Fächer entscheiden; alle anderen Fächer werden abgewählt. So kann sich ein Heranwachsender mit einem Berufswunsch im Bereich Ingenieurwesen unter anderem für die Fächer Mathematik und Physik entscheiden, und muss keine Prüfung in Fächern wie Deutsch oder Spanisch ablegen. Das International Baccalaureate Diplom, auch IB, wiederum ist breiter aufgestellt. Bei diesem Abschluss entscheiden sich die Schüler und Schülerinnen für insgesamt sechs Fächer aus mindestens fünf Fachgruppen sowie die Gewichtung der Fächer – drei davon müssen im Higher Level, drei im Standard Level abgelegt werden. On top wird beim IB soziale Verantwortung großgeschrieben: Um diesen Abschluss zu erlangen, sind 150 Stunden geleistete soziale Arbeit notwendig. Beide Abschlüsse dauern im Übrigen zwei Jahre, sind international anerkannt und gestatten einen weltweiten Zugang zu (Elite-)Universitäten.
Vom Internat zur Universität
Das heißt: Viele Absolventen und Absolventinnen englischer Internate finden sich nach ihrem erfolgreichen Abschluss an Top-Universitäten weltweit wieder – und danach in hochkarätigen Positionen in Wirtschaft oder auch Politik. Ein wichtiger Eckpfeiler sind hierbei auch die vielen internationalen Kontakte, die Internatsschüler und -schülerinnen während ihrer Schullaufbahn knüpfen. Durch das Zusammenleben, den intensiven Kontakt und die gemeinsame Zeit im Internat in England entstehen dort viele Freundschaften und Verbindungen, die oft ein Leben lang anhalten. Auch werden von Internaten meist Alumni-Netzwerke aktiv gepflegt, um Kontakte aufrechtzuerhalten.
Die Wahl des richtigen Internats in England
Nun aber noch einmal einen Schritt zurück: zur Wahl des richtigen Internats. In Großbritannien gibt es nämlich über 2.000 Internatsschulen, die mit verschiedenen Talentförderungen in Bereichen wie Sport, Musik, Kunst, Sprache oder Theater aufwarten. Eine umfassende Beratung durch eine professionelle Vermittlungsagentur ist deshalb unabdingbar, schließlich wollen Eltern ihren Nachwuchs bestmöglich fördern. Dabei werden Faktoren wie die jeweiligen Stärken und Schwächen, die akademischen Ziele, mögliche Freizeitangebote, die Art des Abschlusses, die Internationalität der Schule, die Lage, das Abschneiden im Ranking sowie natürlich auch die anfallenden Kosten einbezogen. Darüber hinaus ist zu sagen, dass ein Aufenthalt an einem englischen Internat nicht unbedingt mehrere Jahre dauern muss. Zum einen ist es natürlich möglich, binnen eines zweijährigen Aufenthalts einen Schulabschluss zu absolvieren, zum anderen ist es aber auch möglich nur ein Jahr, ein Term (ein Schuljahr besteht aus drei) oder eine Summer School während der Sommerferien zu absolvieren. Kurzum: Ein Internat in England bietet für jeden und jede das passende akademische Angebot.