VON RICHARD KEHL | 01.03.2010 16:59

Wortspiele

Wortspiele sind fester Bestandteil der Sprache und ein mächtiges Instrument zur Kommunikation: Man kann damit manipulieren, unterhalten oder auch langweilen.

Rhetorische Figuren sind das Salz in der Buchstabensuppe: Sie dramatisieren, gestalten und verbildlichen Texte. Es gibt verschiedene Arten von Wortspielen hier einige Varianten:


Wortschöpfung, Verfremdung
Meist ist diese Art der Sprache alles andere als grammatikalisch korrekt. Allerdings bleiben diese Wortspiele öfters im Gedächtnis hängen und werden auch gern von Komikern zu Unterhaltungszwecken verwendet. Dazu zählen Anglizismen, Modewörter, als auch gängige Begriffe. So werden Schlagwörter aus dem englisch sprachigen Marketing-Jargon wie Lead Generation, schnell zum Komponisten oder Song-Schreiber umgewandelt und aus Copyright, Copyleft. Für Werbezwecke wurde der Aschermittwoch zum Naschermittoch. Weitere Beispiele: „ich komme Aus(tralien) und war In(dien); hier ist Essen Dort(mund), sind nur einige von vielen Möglichkeiten der Wortspiele aus der Wortschöpfung oder Verfremdung.


Stabreime
Nehmen wir als Beispiel: „In der Kürze liegt die Würze“. Diese rhetorische Figur der Wortspiele nennt sich Stabreim oder „Alliteration“. Sie macht Sprache, Slogans oder Produktaussagen merkfähig. Die geschieht durch die Verwendung gleich lautender Anfangsbuchstaben einzelner Wörter.


Anaphern
Wenn anstatt dem Anfangsbuchstaben einzelner Wörter mindestens drei Anfangswörter einzelner Sätze im Wortspiel wiederholt werden, spricht man von „Anaphern“ Ähnlich wie der Stabreim gehört dieses Stilmittel zu den Werkzeugen, die Sätze schön klingen lassen und man sich leicht merken kann. Beispiel: einfach gut, einfach schön, einfach praktisch.


Analogien
Diese Wortspiele verdeutlichen meist „fachchinesische“ Begriffe um komplexere Themen für Fachfremde verständlich zu machen. So wird aus einer Rezession eine Talfahrt aus einem Boom, ein Aufschwung.


Metaphern
Metaphern sind sehr mächtig und verbildlichen die Sprache. Besonders in Songtexten, Gedichten werden diese Wortspiele verwendet, um sprachliche Bilder zu malen und Sprache erlebbar zu machen. „Im 7.Himmel Feuer fangen“ ist zum Beispiel eine Metapher für unglücklich verliebt sein.


Paradoxon
Wie der Namen schon verrät, enthalten diese Aussagen einen Widerspruch in sich: Beispiele: „In der Lüge liegt die Wahrheit“ oder „weniger ist mehr“ sind klassische Beispiele dieser Wortspiele.


Lautmalerei
Hierbei handelt sich um ausgeschriebene Gedanken, Gefühlszustände ohne ganze Sätze. Lautmalerei ist besonders in Comics vertreten und auch in der Social Network Generation beim Chatten verbreitet: „ächz, stöhn, smile, grins, grrr, boing, bumm, zack.“