VON RICHARD KEHL | 17.06.2010 09:49

Internet TV - Bewegtbilder im Netz werden immer wichtiger

Video- und Imageclips waren einst mit teuren Produktionskosten und einer Menge Aufwand verbunden. Meist haben nur große Firmen aus Prestige-Gründen solche Clips produzieren lassen. Aber Imagefilme müssen nicht teuer sein und werden auch für den Einzelhandel zunehmend wichtiger Bestandteil von Marketingmaßnahmen.

Gerade YouTube zeigt auf, wie einfach viral produzierte Clips an ihre Zielgruppe gelangen und erfolgreich Marken schaffen. Die Zeiten von schlechten Webcamstream-Aufzeichnungen, pixeligen Handy- oder Taschenproduktionen werden zunehmend von professionell erstellten Inhalten ersetzt. YouTube reagierte schnell auf die Konkurrenzanbieter, welche HD Uploads zuließen und führte auch diesen Service ein. Mit steigender Qualität wurde das Medium stetig interessanter und auch professionell genutzt. Vor allen in Sachen Imagefilm- und Viralmarketing-Verbreitung wird das Medium - in Verbund mit anderen Social Media Aktivitäten - immer mehr und häufiger eingesetzt. 10 bis 100.000 Euro Produktionskosten für einen Imageclip müssen nicht sein. Je nach Aufwand lassen sich einfache digital basierende Produktionen ab 500 Euro auch für den Einzelhandel realisieren. Die Regel: "Content is King" gilt auch für diese Medien. Nur wer attraktiven und hochqualitativen Content bietet, hat auch gute Chancen im Web 2.0 bzw. Web TV 2.0 davon zu profitieren. Kreativität ist dabei Trumpf, einzigartiger Content wichtig, um auch hier schnell gefunden und weiterempfohlen zu werden. Schließlich ist das beste Marketing auch, worüber gesprochen wird. Ein Video von seiner Hauskatze oder den x-ten Hinterhof-Shopping-Kanal braucht dagegen niemand.


iPhone und seine Mitbewerber haben die Videonutzung auf mobilen Endgeräten etabliert. Alle angebotenen Formate sind jedoch noch nicht abrufbar. Laut einer Studie wird im Jahr 2013 die Nutzung von Video Content 16-fach so hoch sein wie bis jetzt. Momentan können nicht alle Videoinhalte auf den mobilen Geräten empfangen werden. Die Hersteller richten sich bereits jetzt schon auf die neuen und mobilen Herausforderungen ein. Tablet PC´s wie das iPad schließen zudem die Lücke zwischen Laptop und Handy.


Google und Co setzt neuerdings auch auf die Videosuche. Die Anzahl der neu eingestellten Clips im Netz übersteigt die der Suchabfragen. Etliche Millionen Streams werden im Schnitt jeden Monat von Usern aufgerufen. Dabei ist der Markt noch am Anfang! 50 Prozent der Onlinesurfer nutzen Videos als Informations- und Unterhaltungsquelle. In der Zielgruppe der 14 bis 29-jährigen sind es sogar durchschnittlich 75 Prozent.


Selbst das klassische Fernsehen hat diesen Trend erkannt und reagiert mit zeitlich ungebundenen Inhalten zum Abruf an. 45 Prozent, laut einer SevenOne Media Erfassung, sehen fern über das Internet, um archivierte Sendungen und Beiträge auf Videoportalen anzusehen. Jeder fünfte User schaut das aktuelle Fernsehprogramm über einen Laptop oder PC und immerhin 6 bis 7 Prozent nutzen IP und TV On-Demand-Inhalte. Ein Trend den auch Google erkannt hat und mit einem eigenen Fernsehkanal in das Netz startet.