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„Allein in Berliner Trägerschaft wird sie sich aber auf die Dauer nicht gut weiterentwickeln können“, sagt Schavan in der ZEIT. Als international hoch anerkannte medizinische Forschungs- und Lehreinrichtung sei die Charité ein geeigneter Kandidat für „neue Formen der Kooperation zwischen Bund und Ländern“ nach dem Ende der gegenwärtig noch laufenden Exzellenzinitiative.
Hatte Schavan bislang nur laut über die Möglichkeit von bundesfinanzierten Universitäten nachgedacht, wird sie in ihrem neuen Vorstoß erstmals konkret: „Wir müssen auch anderswo einige wenige herausragende Universitäten mit einigen exzellenten außeruniversitären Forschungseinrichtungen in ihrer Nähe zusammenzubringen und zu einer wirklich neuen, gemeinsamen Rechtsform verbinden“, sagt Schavan. Vorbild solle dabei das Karlsruhe Institute of Technology (KIT) sein, das aus Universität und Forschungszentrum Karlsruhe hervorgegangen ist. „So kreativ, wie wir in Karlsruhe waren, müssen wir auch anderen Orten sein.“
Nebenbei würden die Fusionen laut Schavan ein weiteres Problem lösen: das mäßige Abschneiden der Deutschen in den internationalen Uniranglisten. „Immer schon fällt es deutschen Universitäten schwer, in internationalen Rankings in die Spitzengruppe zu kommen – nicht etwa, weil sie schlecht sind, sondern weil sie in der Forschung nicht über große Zentren verfügen.“ Mit den Zusammenschlüssen werde dieser Nachteil beseitigt, so die Ministerin.
Die jetzigen Exzellenzuniversitäten könnten dann die Gruppe derer bilden, die sich in einem Wettbewerb um eine dauerhafte gemeinsame Trägerschaft durch Bund und Land bewerben können, schlägt Schavan vor.