HKA Hochschule Karlsruhe | Cordula Boll |
01.02.2022 10:46
Gold-Medaille für optimierten Kran-Roboter
Luc Doppler, Student im Masterstudiengang Mechatronik an der Hochschule
Karlsruhe (Die HKA) und Teilnehmer des Doppelabschlussprogramms mit dem
Institut National des Sciences Appliquées (INSA) in Strasbourg, konnte
Mitte Januar zusammen mit zwei Kommilitonen aus Strasbourg und Metz die Gold-
Medaille bei der frankreichweiten Austragung des Wettbewerb Worldskills in
der Disziplin „Manufacturing Team Challenge“ in Lyon gewinnen. Mit dem Sieg
hat sich die Gruppe qualifiziert, Frankreich bei der Worldskills
Weltmeisterschaft im Oktober 2022 in Shanghai zu repräsentieren.
Ziel des Wettbewerbes war es, einen Prototypen für einen Roboter mit
Teleskopkran zu bauen, der eine Reihe von festgelegten Tätigkeiten in
begrenzter Zeit und mit hoher Genauigkeit durchführen kann. Dazu zählen
beispielsweise das Fahren über eine Bodenschwelle, das Erklimmen einer
Rampe, das Überwinden eines Loches oder die Bergung eines 5 kg schweren
Stahlblocks hinter einer 1 m hohen Mauer. Die verschiedenen
Bewertungskriterien umfassten darüber hinaus auch Kriterien zur Optimierung
des Prototyps, wie z. B. ein geringes Gewicht und niedrige Kosten. Der
gesamte Wettbewerb soll damit die Erwartungen der Unternehmen in der
Vorentwurfsphase eines Industrieprodukts widerspiegeln.
Für den Wettbewerb hat Luc Doppler im Rahmen eines Entwicklungsprojekts bei
seinem Betreuer Prof. Dr. Olivier Schecker, Professor für
Mikrosystemtechnik an der Fakultät für Maschinenbau und Mechatronik, die
Platine entwickelt, aufgebaut und programmiert, die mithilfe von Motoren,
Aktoren und Sensoren die Steuerung des Kran-Roboters übernimmt. Die
Steuerung erfolgt über eine Mensch-Maschine-Schnittstelle, bestehend aus
einem Bildschirm, Joysticks und Bedienknöpfen. Sie muss so schnell und
präzise reagieren können, dass der Roboter mit der höchstmöglichen
Geschicklichkeit gesteuert werden kann.
„Der Schlüssel zum Erfolg war letztendlich der Ansatz der Gruppe und die
mehrfachen Iterationen beim Aufbau der Leiterplatte, die zu einem
optimierten Design des Roboters geführt haben, der damit deutlich
schneller, präziser und kosteneffizienter arbeitete als die Roboter der
anderen Gruppen“, sagt Prof. Dr. Olivier Schecker.
Hohen Besuch erhielten die Studierenden beim Wettbewerb vom französischem
Premierminister Jean Castex sowie von Arbeitsministerin Élisabeth Borne,
die sich für den Aufbau des Roboters interessierten.
Mit dem Sieg in Lyon wird die Gruppe dieses Jahr am internationalen
Wettbewerb in Shanghai teilnehmen und dort Frankreich vertreten. „Die an
uns gesetzten Ansprüche sind jetzt deutlich erhöht. Wir werden unser Bestes
geben,“ meint dazu Luc Doppler, der neben dem Studium andere Studierenden
bei ihren Projektarbeiten im Rahmen des Projektlabors der Fakultät für
Maschinenbau und Mechatronik unterstützt.