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Vortrag
„If you celebrate it, it’s art. If you don’t, it isn’t!“(John Cage)
20 Jahre Kunsthochschule für Medien Köln
Festakt 20 Jahre KHM > Mit Grußworten und Beiträgen von und mit Initiatoren, Gestaltern und Begleitern > 10. Oktober 2010, 11 bis 13 Uhr, Trinitatiskirche, Filzengraben 6, 50676 Köln > Auf Einladung mit anschließender Bewirtung
Im Herbst 1990 nahm die neu gegründete Kunsthochschule für Medien Köln mit dem postgradualen Studiengang „Audiovisuelle Medien“ ihren Lehrbetrieb auf, beraten, gefördert und auf die Beine gestellt von einer Vielzahl engagierter Menschen aus Politik, Kunst, Wissenschaft und Kultur. Am 10.10.2010 möchte die KHM mit Grußworten und Beiträgen einiger der wichtigsten Akteurinnen und Akteure zum Gestern, Heute und Morgen ihre 20 Jahre in einem Festakt Revue passieren lassen. Ab 14 Uhr bis in den Abend hinein gestaltet sich die weitere Feier als Dauer-Performance mit künstlerischen Manifestationen von ehemaligen wie aktuell Studierenden, Professor/-innen und künstlerisch-wissenschaftlichen Mitarbeiter/-innen.
Als „eine Talentschmiede“, „eine Kunsthochschule neuen Typs“, als „elektronisches Bauhaus“, „Paradiesvogel“, „Experiment ohne Erfolgsgarantie“ und auch als „ungeliebtes Kind“ der Kölner Kulturlandschaft startete die Kunsthochschule 1990. Sie wurde zunächst vor allem mit der Schließung der ehemaligen Kölner Werkschulen und damit mit dem Verlust der Ausbildung in „freier Kunst“ und mit dem „Ende des gedruckten Wortes“ verbunden.
„Die klassischen Künste haben ihr Monopol verloren. Der Kunstbegriff ist erweitert. Künstler gestalten nicht mehr nur mit Farbe, auf Papier oder Leinwand, in Holz, Bronze oder Stein. Neue künstlerische Werkzeuge sind hinzugekommen, zum Beispiel Video, Film, Laser, Fotografie, Ton, Computer. Moderne Technologien und Kommunikationsmittel, die Errungenschaften dieses Jahrhunderts, sind auch seine Darstellungsmittel geworden.“ So beschrieb die damalige Ministerin für Wissenschaft und Forschung Anke Brunn (SPD) den Hintergedanken dieser Neugründung (Lab 1, Magazin der KHM, 1991).
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Performance / Ausstellung
Non-Stop-Manifestation > Eine Dauer-Performance mit Beiträgen von Akteurinnen und Akteuren aus 20 Jahren KHM > 10. Oktober 2010, ab 14 Uhr, Aula, > ab 20 Uhr, Live-Performance mit Kaos Camping, Garten des Overstolzenhauses, Rheingasse 8 / Filzengraben , 50676 Köln > Eintritt frei
Anlässlich des Jubiläums der KHM reagieren ehemalige und gegenwärtig Lehrende und Studierende aus allen Bereichen mit ihren künstlerischen und wissenschaftlichen Beiträgen auf einen offenen Aufruf zum Thema „Manifeste“ und gestalten eine Dauer-Performance. Die Spannbreite reicht von Anmerkungen zum elektronischen Bauhaus und Überlegungen zur Klangkunst als intersensuelle und intermediale Kunst, über einen Aufruf gegen das Festlegen auf Prinzipien, Pflanzmaßnahmen, Selbstversuchen zur Trance, einem Plädoyer für eine bewusstseinsbasierte künstlerische Bildung bis hin zu Präsentationen von aktuellen und ehemaligen Forschungsvorhaben, Gedanken über Designprozesse, Vorträgen über das Wandern zwischen den Stühlen und über Schwerkraft & Schwermut sowie Reflexionen zu Kontext und Ort der Aufführung.
Zum Finale der Non-Stop-Manifestation ab 20 Uhr präsentiert die ungarische Künstlergruppe Kaos Camping im Garten des Overstolzenhauses eine Performance/Installation/Screening mit 8mm und 16mm Filmprojektoren. Seit 2000 arbeitet die Kaos Camping Expanded Cinema Group, die aus den Filmemachern und Medienkünstlern László Csáki, Kornél Szilágyi, József Szolnoki und Csaba Vándor besteht, mit anarchistischen, labyrinthischen Filminstallationen. Mit bis zu 30 parallel laufenden Projektoren entsteht in einer choreographierten Überlagerung mit der vorhandenen Architektur ein beeindruckendes audiovisuelles Spektakel mit historischem Filmmaterial, insbesondere aus der Zeit des Kommunismus in Ungarn, begleitet durch Live-Musik der in Köln lebenden Sound- und Videokünstlerin Echo Ho.
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Vortrag/Film
„Laboratorium des Fernsehens - Ein Tag zu Ehren von Horst Königstein“ >
öffentliche Fachveranstaltung > 15. Oktober, 9.30 – 21.00 Uhr, Aula, Filzengraben 2, 50676 Köln
Ende Juli 2010 beendete Horst Königstein im Alter von 65 Jahren seine Tätigkeit als Redakteur beim NDR und als Professor an derKHM. In seinen vierzig Berufsjahren im NDR hat er das Medium wie kein anderer erforscht, vorwärts- und ins Extrem getrieben – in dokumentarischen Erkundungen, in der Mischform des Doku-Dramas. In seinen knapp 20 Jahren als Professor an der KHM verlangte Königstein den Studentinnen und Studenten das Besondere, das Individuelle, die Zuspitzung und die Radikalisierung ab. Er hat so vielen Regisseurinnen und Regisseuren den Weg bereitet, die nun seine Laborarbeit weiterführen.
Um Horst Königstein zu ehren, wird die KHM mit Studierenden, Lehrenden und Gästen über die Frage nachdenken, wie dieses Laboratorium des Fernsehens funktionierte und wie es in Zukunft betrieben werden könnte. Vormittags ab 9.30 Uhr stellen KHM-Absolventen vier ausgewählte Arbeiten des Autors, Regisseurs und Redakteurs Königstein vor. Am Nachmittag um 15.00 Uhr wird zunächst im Gespräch mit Horst Königstein und seinem Freund und Mitstreiter Heinrich Breloer (Regisseur u.a. von „Buddenbrooks“, „Die Manns – Ein Jahrhundertroman“, „Todesspiel“) das, was das Projekt des öffentlich-rechtlichen Fernsehens einst auszeichnete, rekonstruiert. Um 16.00 wird in einer Gesprächsrunde, die Hansjürgen Rosenbauer moderiert, der ebenfalls viele Jahre an der KHM unterrichtete, die Gegenwart und Zukunft eben dieses Projektes untersucht werden. An dieser Diskussion nehmen als Redaktionsleiter und Produzenten teil: Sabine Rollberg (WDR/KHM), Reinhold Elschot (ZDF), Eric Friedler (NDR): Gebhard Henke (WDR/KHM), Nico Hofmann (TeamWorx) und Friedrich Küppersbusch (probono).
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Film
Best of KHM Movies (1) „Ich, Ringo und das Tor zur Welt“, Doku-Drama von Oliver Schwabe und Jan Bonny (2010, 90 Min.) > Filmreihe von Absolvent/-innen der KHM Moderation: Prof. Peter F. Bringmann > 15. Oktober, 19 Uhr, Aula, Filzengraben 2, 50676 Köln
Jan Bonny und Oliver Schwabe erzählen von der Arbeit Horst Königsteins als Filmemacher, Autor und Redakteur. Der Film beruht auf Interviews mit Horst Königstein. Einiges ist frei erfunden. Wahr ist, dass er eine ähnliche Nase wie Ringo Starr hat und sich schon immer mit ihm verglich. Die Frage des Reporters im Film nach der Ähnlichkeit setzt eine Rückschau in Gang.
OLIVER SCHWABE (BUCH UND REGIE) Geboren 1966 in Hannover. 1994–1998 Studium an der Kunsthochschule für Medien Köln und der New York University. Zusammen mit Christian Becker realisiert er die beiden Kinospielfilme „Egoshooter“ (Premiere in Locarno) und „Zarte Parasiten“ (Premiere in Venedig). Oliver Schwabe ist Herausgeber vieler Videotagebücher für den NDR und arbeitet als Filmemacher, Kameramann, Autor und Fotograf in Köln.
JAN BONNY (BUCH UND REGIE) Geboren 1979 in Düsseldorf. 2001–2006 Studium an der KHM Köln. Sein Debütfilm „Gegenüber“ wurde beim Deutschen und Europäischen Filmpreis nominiert und erhielt den Förderpreis Deutscher Film für bestes Buch (mit Co-Autorin Christina Ebelt). Jan Bonny arbeitet als Filmemacher und Autor in Köln.
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Ausstellung/Kunst
glasmoog zeigt: Agnes Meyer-Brandis > Eröffnung: Mittwoch, 20. Oktober, 19 Uhr > Ausstellungsdauer bis 05.12.2010 > Donnerstag bis Samstag, 16–20 Uhr > glasmoog, Filzengraben 2a, 50676 Köln >
Im Zentrum von Meyer-Brandis’ Einzelausstellung in glasmoog steht das „Troposphärenlabor“, eine auf die Produktion und Erforschung von Wolkenkernen ausgerichtete Installation, die eine zwischen geordneten und entfesselten Zuständen oszillierende Welt beschreibt. Integraler Bestandteil der Laborsituation sind, neben der Erzeugung von Wolkenkernen (und folglich auch Wolken), verschiedenste Visualisierungsprozesse, mittels derer die einzelnen Transformationen sichtbar gemacht werden. Mit dem „Troposphärenlabor“ knüpft Agnes Meyer-Brandis an ihre künstlerischen Experimente in Schwerelosigkeit an, die sie unter anderem 2007 im Rahmen eines Forschungsfluges in Kooperation mit dem DLR – Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt realisierte.
Agnes Meyer-Brandis, geb. 1973 in Aachen, lebt und arbeitet in Köln und Berlin. Nach anfänglichem Studium der Mineralogie an der RWTH Aachen wechselte Meyer-Brandis zuerst an die Kunstakademie Düsseldorf und später an die KHM (2000–03). Mit ihren Performances, Installationen und Raumexperimenten ist die Künstlerin weltweit in Ausstellungen und auf Festivals präsent, unter anderem zuletzt in Einzelausstellungen in der Schering Stiftung, Berlin, und dem National Center for Contemporary Art (NCCA), Jekaterinburg, sowie in Gruppenausstellungen wie „To the Elements! Aesthetic Phenomena of Climate Change“, Goethe-Institut New York, Wyoming Building, New York; „Unwetter“, Akademie der Künste, Berlin; „Art Special“, Gereonsturm, Köln; „Studies in Light an Space“, transmediale.10 Film & Video Programm, Berlin. Ihre Wanderkino-Performance, die zwischen Kunst und Wissenschaft oszilliert, hatte im Februar in Berlin in den Sophiensäalen Premiere.
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Buchvorstellung
Thomas Heise:„Spuren. Eine Archäologie der realen Existenz“ > Buchvorstellung > Eine gemeinsame Veranstaltung der Dokumentarfilminitiative im Filmbüro NW, der KHM und dem Verlag Vorwerk8. > 25. Oktober 2010, 18 Uhr, Aula, Filzengraben 2, 560676 Köln
Im Oktober erscheint das neue Buch von Thomas Heise "Spuren. Eine Archäologie der realen Existenz". Der Autor und Filmemacher stellt es erstmals in NRW vor. Es sprechen außerdem: Petra Schmitz, Dokumentarfilminitiative im Filmbüro NW, Reinald Gußmann, Verlag Vorwerk8, Prof. Dietrich Leder, KHM und Prof. Werner Dütsch, KHM.
"Spuren" ist eine Collage aus verbotenen Features, Filmskripten oder Fragmenten und Fundstücken, die der Dokumentarfilmer von den 70ern an aufgelesen und bewahrt hat. Bodensatz von Geschichte/n und Grundlagen seiner Filme – der Band gewährt spannende Einblicke in die Werkstatt des Filmers.
Bekannt wurde Thomas Heise (geboren 1955) mit seinen kontrovers diskutierten Filmen über rechtsradikale Jugendliche in Halle „Stau – Jetzt geht’s los“ und „Neustadt (Stau – Stand der Dinge)“ und mit Filmen über Verstrickungen mit der Stasi „Barluschke“ und „Mein Bruder. We’ll meet again“.
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Vortrag/Sound/Film
Nocturne 32: „Hamlet“, Stummfilm (1921) mit Asta Nielsen, Filmmusik Michael Riessler (2007) > Ars Acustica - Ars Intermedia > 28. Oktober, 20 Uhr, Aula, Filzengraben 2, 50676 Köln
Asta Nielsen (1881–1972 in Kopenhagen), die große, legendäre Schauspielerin des europäischen Stummfilms war der erste weibliche Star in der Geschichte des Kinos. Sie war in der überaus differenzierten, ausdrucksstarken Darstellung ihrer Rollen unabhängig und emanzipiert, wirkte ungewöhnlich in der damaligen Zeit als Produzentin, die künstlerischen und technischen Details ihrer Filme mitbestimmte und die Entwicklung einer noch jungen Filmästhetik belebete. Im Stummfilm „Hamlet“ von 1920/21, der erste Film ihrer eigenen Produktionsfirma, übernahm sie, unvergleichlich dezent gespielt, die männliche Titelrolle. Das Deutsche Filminstitut hat eine verschollen geglaubte Kopie restauriert und 2007 in der neuen, eindrucksvollen Filmmusik von Michael Riessler bei den Filmfestspielen in Berlin uraufgeführt.
Michael Riessler, international bekannter Jazzmusiker, Professur (Jazz), virtuoser Klarinettist, Regisseur, Grenzgänger und vielseitiger Komponist der Intermedia stellt die restaurierte Fassung des legendären Werkes und die von ihm realisierte Filmmusik im Gespräch mit Prof. Klaus Schöning vor.
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Buchvorstellung
„Spiel Form Künste. Zu einer Kunstgeschichte des Improvisierens“: Vorstellung eines neuen Buches von Hans Ulrich Reck > 29. Oktober, 15 Uhr, Bibliothek/Mediathek, Rheingasse 8, 50676 Köln
In den Semantiken spätmoderner Gesellschaften hat sich seit einiger Zeit die Auffassung ausgebreitet, bestimmte Begriffe seien deshalb hoch zu bewerten, weil mit ihnen Zukunftstauglichkeit verbunden sei: Allen voran Kreativität, emotionale Intelligenz, das Management von Nichtwissen – und nicht zuletzt (die Kunst der) Improvisation. In sieben kunst-, theorie- und gesellschaftshistorischen Rahmungen entfaltet Hans Ulrich Reck in seinem neuen, von Bernd Ternes herausgegebenen Buch „Spiel Form Künste. Zu einer Kunstgeschichte des Improvisierens“ eine Konfiguration des Aleatorischen als Materialität des Mediums. Der Autor vermeidet – wie schon in seinem Buch „Index Kreativität“ (2007) – die Konsequenzen einer mythisch-begrifflichen Kategorisierung ebenso wie eine instrumentelle Indienstnahme des Improvisierens, der es einzig um eine Fortsetzung des Gewohnten mit anderen, ungewohnten Mitteln geht. Die im Buch versammelten Abhandlungen Recks geben Orientierungen zu einem weit offen stehenden Forschungs-Bereich. Die Bibliothek der KHM lädt – in Kooperation mit dem Verlag philo/ fine arts (Hamburg) – zur Buchvorstellung ein. Es sprechen: Birgit Trogemann, Klaus Jung, Jan-Frederik Bandel (Hamburg), Michael Erlhoff (KISD Köln), Bernd Ternes (FU Berlin), Hans Ulrich Reck.
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11 Film
Best of KHM Movies (2) „Fräulein Stinnes fährt um die Welt“, Doku-Spielfilm von Erica von Moeller (2008, 90 Min.) Filmreihe von Absolvent/-innen der KHM Moderation: Prof. Lars Büchel, 3. November, 19 Uhr, Aula, Filzengraben 2, 50676 Köln
Der Film erzählt eine der ungewöhnlichsten Abenteuergeschichten des 20. Jahrhunderts: die Weltreise der Industriellentochter Clärenore Stinnes, die als erste Frau die Erde mit einem Auto umrundete.
ERICA VON MOELLER (BUCH UND REGIE) Geboren 1968 in Wiesbaden. 1991–1998 Studium Freie Bildende Kunst an der Joh.-Gutenberg-Universität, Mainz. 1998–2001 Postgraduiertenstudium an der Kunsthochschule für Medien Köln. Seit 2001 Freiberufliche Tätigkeit als Autorin und Regisseurin. Verschiedene Lehraufträge, u. a. an der Kunsthochschule für Medien Köln, Akademie für Bildende Künste, Mainz und Universität der Künste, Berlin.
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Ausstellung/Kunst
„Köln ‹—› München“ mit Paul Hiller, Johannes Karl, Jennifer Marre, Asja Schubert im Rahmen der Ausstellungsreihe > Eröffnung: Freitag, 5. November, 19 Uhr > Ausstellungsdauer bis 26.11.2010 > Montag bis Freitag, 12–18 Uhr > Studiofoyer, Filzenraben 2, 50676 Köln >
http://www.khm.de/art/studiogalerie
„Köln ‹—› München“ ist eine Ausstellungsreihe mit Arbeiten von jungen Künstlerinnen und Künstlern von der Akademie der Bildenden Künste München und der KHM statt. In ihren Fotografien, Videoarbeiten und Installationen gehen Paul Hiller, Johannes Karl und Asja Schubert (München) sowie Jennifer Marre (Köln) dem Idyllischen und gleichzeitig Prekären der in den Inszenierungen des Alltags enthaltenen Glücks- und Konsumversprechen nach. Fake-Architektur und Glitzerfassaden oder romantisch-rustikale Vorstellungen von Gemütlichkeit sind dabei ebenso Gegenstand der künstlerischen Auseinandersetzung wie die Untersuchung transformatorischer Prozesse.
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Ausstellung/Film/Kunst
Lange Nacht der Kölner Museen 2010 > 6. November 2010, 19 bis 3 Uhr > Aula, glasmoog, Studiofoyer, Filzengraben 2, 50676 Köln
Zur diesjährigen Langen Nacht der Kölner Museen öffnet wieder das Non-Stop-Kino der KHM seine Türen und lädt ein zu einer „Langen Nacht der bewegten Bilder“. Gezeigt wird diesmal eine Auswahl an neuen Experimentalfilm-Produktionen von Studierenden und Absolvent/-innen der KHM – Filme jenseits der Konventionen des Mediums und der allgemeinen Sehgewohnheiten. Parallel sind zwei Ausstellungen zeitgenössischer Kunst zu sehen: glasmoog präsentiert eine Einzelausstellung der in Köln und Berlin lebenden Künstlerin Agnes Meyer-Brandis, deren Installation „Troposphärenlabor“ eine zwischen geordneten und entfesselten Zuständen changierende Welt offenbart.
Im Studiofoyer ist die dritte Ausstellung in der Reihe „Köln ‹—› München“ zu sehen, die Arbeiten von jungen Künstler/innen von der Akademie der Bildenden Künste München und der KHM in Dialog setzt. In ihren Fotografien, Videoarbeiten und Installationen gehen Paul Hiller, Johannes Karl und Asja Schubert (München) sowie Jennifer Marre (Köln) dem Idyllischen und gleichzeitig Prekären der in den Inszenierungen des Alltags enthaltenen Glücks- und Konsumversprechen nach.
Und für dazwischen … bietet die Endlos-Bar im Foyer der Aula Getränke und Musik.
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Film
Best of KHM Movies (3) „Die Kinder vom Friedrichshof“, Dokumentarfilm von Juliane Großheim (2009, 82 Min.) > Filmreihe von Absolvent/-innen der KHM > Moderation: Prof. Dietrich Leder > 24. November, 19 Uhr, Aula, Filzengraben 2, 50676 Köln
„Unverdorben von der Kleinfamilie“ sollten in der Kommune des Wiener Aktionskünstlers Otto Mühl völlig neue, gesunde Menschen geboren und herangezogen werden. Angefangen als freie Lebensgemeinschaft in den 1970er-Jahren artete das Gesellschaftsexperiment jedoch in ein totalitäres Herrschaftssystem aus und scheiterte 20 Jahre später dramatisch. Der Film blickt aus der Perspektive der Kinder auf die Kommune zurück und geht der Frage nach, was aus den „neuen Menschen“ dieser Lebensutopie geworden ist.
JULIANE GROßHEIM (BUCH UND REGIE) Geboren 1982 in Berlin. Nach dem Abitur Studium der Kunstgeschichte, Literatur- und Musikwissenschaften an der FU Berlin. 2002–2003 Studium an der Neuen Schule für Fotografie Berlin. 2003–2009 Studium an der Kunsthochschule für Medien Köln im Bereich Film. „Die Kinder vom Friedrichshof“ ist ihr Abschlussfilm.