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VON BMBF  |  26.08.2010 14:30

Förderung der Materialwissenschaft und Werkstofftechnik wird ausgebaut

Darmstadt, 26. August 2010. Ob in der Medizin, dem Automobilbau oder in der Umwelttechnik - kaum eine Branche kommt ohne innovative Werkstoffe aus.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) plant deshalb, die Förderung bei der Werkstoff- und Materialforschung in den nächsten Jahren auszubauen. Die Schwerpunkte sind in einem 10-Punkteprogramm zur Werkstoff- und Materialforschung skizziert, das vom BMBF und von der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech) am Donnerstag in Darmstadt vorgestellt wurde.

"Die meisten Innovationen wären ohne neue Werkstoffe nicht möglich gewesen", sagte BMBF-Staatssekretär Dr. Georg Schütte anlässlich der Vorstellung des Programms. Werkstoffe und Materialien erzielen in Deutschland einen jährlichen Umsatz von knapp einer Billion Euro, rund 5 Millionen Arbeitsplätze hängen direkt oder indirekt von der Materialbranche ab. "Das 10-Punkteprogramm zeigt, worauf wir die Forschungsförderung bei den Werkstoffen konzentrieren wollen", sagte Schütte weiter. "In manchen Bereichen sind wir Weltspitze, auf anderen Gebieten müssen wir noch aufholen. Dabei soll das Programm den Forschern helfen." Die Schwerpunkte sind nach den Worten des Staatssekretärs eng angelehnt an die Hightech-Strategie, die sich in dieser Legislaturperiode auf die Gebiete Gesundheit/Ernährung, Klima/Energie, Mobilität, Kommunikation sowie Sicherheit konzentriert. "In allen diesen Bereichen spielen Werkstoffe eine zentrale Rolle", sagte Schütte. "Der leistungsstarke Computer, der brillante LCD-Fernseher und das neue Auto - dies alles ist erst durch neue Werkstoffe möglich geworden."

"Wir denken Innovationen oft zu sehr von den Endprodukten her. Ohne moderne Werkstoffe im Verborgenen haben viele neue Technologien keine Chance", sagte Prof. Henning Kagermann, Präsident der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften und Vorsitzender der Nationalen Plattform Elektromobilität. "Um Elektroautos billiger zu machen und gleichzeitig Reichweiten zu erhöhen, brauchen wir optimale Materialien in der Batterie, bessere Dämmstoffe und auch Werkstoffe, die das Auto leichter machen. Auch deshalb ist es gut, dass die Materialwissenschaft und Werkstofftechnik in den Koalitionsvertrag und in die Fortschreibung der Hightech-Strategie des BMBF aufgenommen wurden."

Dr. Thomas Geelhar, Chief Technology Officer des Unternehmensbereichs Chemie bei der Merck KGaA, demonstrierte bei dem Pressegespräch das Potenzial der Materialwissenschaft und Werkstofftechnik in der organischen Elektronik anhand eines 3D-Flachbildfernsehers der neuesten Generation. Prof. Thomas Schmitz-Rode, Direktor am Helmholtz-Institut für Biomedizinische Technik und Inhaber des Lehrstuhls für Angewandte Medizintechnik an der RWTH Aachen, skizzierte die Anwendungsmöglichkeiten neuer Werkstoffe in der Medizintechnik.