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VON MICHAEL SEIFERT  |  26.08.2010 07:49

Konferenz zu „Homegrown Terrorism“ an der Universität Tübingen

Entstehung und Bekämpfung von Terrorismus in westli-chen Gesellschaften

Die Abteilung Internationale Beziehungen / Friedens- und Konfliktforschung des Instituts für Politikwissenschaft der Universität Tübingen veranstaltet am 8. und 9. September 2010 im Theologicum eine Konferenz zum Thema „Homegrown Terrorism“. Die Konferenz wird von der Landesregierung von Baden-Württemberg, der amerikanischen Botschaft, der Deutschen Stiftung Friedensforschung und dem Deutsch-Amerikanischen Institut Tübingen unterstützt. An der Eröffnung nehmen auch der Amerikanischen Botschafter in Deutschland, Philip D. Murphy, und Landesinnenminister Heribert Rech teil und sprechen Grußworte.

Seit dem 11. September 2001 wurde viel unternommen um terroristische Anschläge in westlichen Staaten zu verhindern. Jedoch wurde bisher kaum über Maßnahmen nachgedacht, die verhindern, dass Bürger westlicher Staaten Terroristen werden. Dass dies notwendig ist, bestätigen die Anschläge in 2004 und 2005 in Spanien, den Niederlanden und Großbrita-nien, die vorrangig von Staatsbürgern ausgeübt und geplant wurden. Hinzu kommt, dass in den USA die Zahl der amerikanischen Staatsbürger steigt, die sich entschließen ein Terrornetzwerk zu unterstützen.

Auf der Konferenz sollen vorrangig die folgenden Fragen diskutiert werden: Weshalb bedienen sich manche Bürger demokratischer Staaten gewalttätiger Mittel zur Durchsetzung politischer, religiöser, ökologischer oder ethnischer Ziele? Wie reagieren Staaten auf die Bedrohung des „Homegrown Terrorism“ und wie sollten sie reagieren? Diese Fragen werden selten öffentlich oder auf internationaler Ebene diskutiert, da Maßnahmen gegen einheimische Terroristen innenpolitische Angelegenheit der Staaten sind. Die Konferenz wird sowohl Akademiker als auch Experten aus der Praxis ein Forum bieten, um diese Fragen zu diskutieren und neue Impulse für die Forschung und Praxis mitzunehmen. Erwartet werden international renommierte Wissenschaftler, Regierungsvertreter, Aktivisten, Politikberater und Mitarbeiter der Sicherheitsdienste.

Während der Konferenz finden öffentliche Vorträge und Diskussionsrunden in englischer Sprache statt: unter anderem ein Vortrag zu „Radikalisierung – Akademische Debatten und Realität“ oder eine Diskussionsrunde zur Vermeidung von „Homegrown Terrorism“. Außerdem sieht das Konferenzprogramm nichtöffentliche Workshops vor, die den registrierten Teilnehmern vorbehalten sind. Die Themen der Workshops umfassen zum Beispiel die nationalen Strategien der einheimischen Terrorismusbekämpfung in Australien, Deutschland oder den USA.