VON DR ALEXANDER GRÖSCHNER |
16.10.2017 12:21
"Ich kann kochen!"
Neues Projekt zur Förderung der Ernährungsbildung
Erziehungswissenschaftler der Universität Jena an neuem Projekt zur Förderung der Ernährungsbildung beteiligt
„Ich kann kochen!“ ist die größte Initiative für praktische Ernährungsbildung von Kita- und Grundschulkindern in Deutschland. Wie erfolgreich ist aber die Initiative der „Sarah Wiener Stiftung“ und der BARMER? Wie können pädagogische Fach- und Lehrkräfte besser auf ihrem Weg zu Genussbotschaftern der Initiative unterstützt werden? Diese Fragen soll eine jetzt gestartete wissenschaftliche Evaluation der Ernährungsinitiative klären, an der auch Erziehungswissenschaftler der Friedrich-Schiller-Universität Jena beteiligt sind. Mit diesem Projekt soll sichergestellt werden, dass die Qualität von „Ich kann kochen!“ in den kommenden Jahren erfasst und beständig verbessert wird.
„Wir haben mit der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd und der Universität Jena zwei exzellente Partner gefunden. Unsere Kooperation verbindet die klare Wirkungslogik der Initiative mit einem fundierten, methodisch passgenauen Evaluationskonzept“, sagt Anja Schermer, geschäftsführende Vorständin der „Sarah Wiener Stiftung“. Auch der Projektpartner BARMER erwartet wichtige Erkenntnisse: „Mit der Initiative ,Ich kann kochen!‘ wollen wir nachhaltig die Ernährungsgewohnheiten in Kitas, Schulen und im Familienalltag verbessern. Die Erkenntnisse aus der begleitenden Evaluation helfen, den Erfolg regelmäßig zu überprüfen und ,Ich kann kochen!‘ weiterzuentwickeln. Damit trägt die Evaluation maßgeblich zu unserem Ziel einer langfristigen Wirkung und Nachhaltigkeit des Programms bei“, sagt Prof. Dr. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der BARMER.
Jena evaluiert die Lehr-Lernforschung der Fortbildung
Schon während der Laufzeit des Projekts sollen Erkenntnisse gewonnen werden, die auf das Projekt übertragen werden. Das garantiert eine beständige Weiterentwicklung von „Ich kann kochen!“. Die Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd und die Friedrich-Schiller-Universität Jena untersuchen die Ernährungsinitiative aus unterschiedlichen Perspektiven. Die Forscher von der Pädagogischen Hochschule unter Projektleitung von Prof. Dr. Petra Lührmann und Prof. Dr. Birte Dohnke evaluieren das Projekt aus Sicht der Ernährungswissenschaft und der Gesundheitspsychologie. Das Team der Universität Jena unter Leitung von Prof. Dr. Alexander Gröschner evaluiert aus dem Blickwinkel der Lehr-Lernforschung die Fortbildung, an der bis zu 50.000 pädagogische Fachkräfte teilnehmen sollen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Programms werden hierzu vor und unmittelbar nach der Fortbildung befragt. Die tatsächliche Umsetzung in den Einrichtungen wird zu einem späteren Zeitpunkt ebenfalls untersucht. Neben Befragungen werden einzelne Fortbildungen auf Video aufgezeichnet und die Vermittlung der Inhalte ausgewertet. „Mit unserer umfassenden Untersuchung gelingt uns ein einzigartiger Einblick in die Wirksamkeit der bundesweit angebotenen Fortbildung und in den Transfer in die pädagogische Praxis der Fachkräfte“, erläutert Prof. Gröschner. Damit wollen die Jenaer nicht nur zeigen, ob die Initiative Wirkungen zeigt, sondern auch und vor allem jene Stellschrauben identifizieren, mit deren Hilfe das Projekt noch weiter optimiert werden kann, so dass am Ende möglichst viele Kinder für das Kochen und eine ausgewogene Ernährung begeistert werden können. Erste Einschätzungen und Empfehlungen soll es Ende 2018 geben. Die Ergebnisse der Untersuchung sollen Mitte 2020 vorliegen.
Weiterführende Links
www.ichkannkochen.de
http://www.teach.uni-jena.de/
http://www.ph-gmuend.de/einrichtungen/lehrende/l/luehrmann-petra/