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VON MARIO STEINEBACH  |  14.08.2017 11:05

Neue Studienrichtung "Big Data"

Das neue Bindeglied zwischen der IT-Welt und den Kunden. Die klassischen Geschäftsbereiche der Banken befinden sich im Umbruch. Teilweise haben die Kunden das Interesse an herkömmlichen Produkten und Dienstleistungen verloren – sei es wegen niedriger Zinsen, mangelhafter Beratung oder unmodernem Service. Dazu kommt ein harter Kostenwettbewerb.

„Überall dort, wo das Kundeninteresse nachgelassen hat, oder wo die Kosten gedeckelt werden sollen, antworten die Banken mit Automatisierung ihrer Prozesse“, sagt Prof. Dr. Friedrich Thießen, Inhaber der Professur Finanzwirtschaft und Bankbetriebslehre an der Technischen Universität Chemnitz. Zunehmend gesucht werden deshalb neben Detailspezialisten vor allem Fachleute, die sowohl das klassische Bank- und Finanzgeschäft kennen als auch mit modernen Techniken der Datenanalyse vertraut sind. „Automatisierte Vermögensberatung, computerisierte Kundenanalysen, Einschaltung sozialer Netzwerke sowie Screening riesiger Datenmengen liegen beispielsweise voll im Trend“, so Thießen.

Vor diesem Hintergrund startet im Wintersemester 2017/18 an der TU Chemnitz im Masterstudiengang Finance die neue Studienrichtung „Big Data“. Deren Schwerpunkte liegen unter anderem in den Grundlagen der IT-Systeme. „Das bezeichnende an Big Data ist, dass die zu bearbeitenden Datenmengen zu groß, zu komplex, zu schnelllebig oder zu schwach strukturiert sind, um sie mit manuellen und herkömmlichen Methoden der Datenverarbeitung auszuwerten“, sagt Prof. Dr. Michael Hinz, Dekan der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften. Daher werde ein Überblick über Methoden und Technologien zur Auswertung und Mustererkennung in Daten mit statistischen Verfahren gegeben. Es werden zudem grundlegende mathematische Modelle im Bereich Big Data dargestellt sowie ein anwendungsorientierter Bezug zu relevanten wirtschaftswissenschaftlichen Fragestellungen hergestellt. Den Abschluss bildet eine selbst durchgeführte Analyse großer Datenmengen aus dem universitätseigenen Thomson/Reuters-Finanz system. Die Studienrichtung ist insbesondere auf die Allrounder abgestellt, die aus dem klassischen Bank- und Finanzgeschäft kommen und sich in die „Big Data“-Technologien hinein entwickeln wollen.

Hintergrund: Masterstudiengang Finance

Aktuellen Trends zufolge entstehen neue Jobs bei Banken vor allem in den Bereichen Vertrieb, Informationstechnologie, Bank- und Risikosteuerung, Private-Banking-Beratung und im Firmenkundengeschäft mit Großkunden. In allen Bereichen bildet der Studiengang Master Finance an der TU Chemnitz aus. Der viersemestrige Masterstudiengang Finance an der TU Chemnitz kann mit neun verschiedenen Vertiefungsrichtungen studiert werden. Diese können frei ausgewählt werden. Dazu gehört die klassische Bankbetriebslehre, Unternehmensfinanzierung, Investmentbanking, Immobilienwirtschaft, mathematische Finanzwirtschaft, Risikosteuerung, Versicherungswirtschaft und Recht. All diese Bereiche können mit der neuen Studienrichtung „Big Data“ kombiniert werden. Der Studienbeginn ist im Sommer- und Wintersemester möglich. Weitere Informationen: https://www.tu-chemnitz.de/wirtschaft/studium/master/finance/interessierte.php