Volltextsuche

Erweiterte Suche

ANZEIGE

VON MICHAEL HALLERMAYER  |  11.07.2017 17:28

Mehr Frauen in Professuren

Das Mentoring-Programm UniMento der Universität Augsburg verfolgt seit 2008 das Ziel, mehr Frauen in Spitzenpositionen in der Wissenschaft zu bringen. In der kürzlich abgeschlossenen Evaluation wird eine durchweg positive Bilanz der letzten acht Jahre Nachwuchsförderung an der Universität Augsburg gezogen.

„UniMento stellt eine wichtige Säule der systematischen Karriere- und Nachwuchsförderung von Wissenschaftlerinnen an der Universität Augsburg dar“, so Präsidentin Prof. Dr. Sabine Doering-Manteuffel. An die 200 Studentinnen, Doktorandinnen und Habilitandinnen nutzten das Angebot, sich durch Mentoring, Coaching, Training und Networking effektiv auf ihre weitere Karriere vorzubereiten.

„Obwohl Wissenschaftlerinnen heutzutage die gleichen Zugangschancen zu wissenschaftlichen Institutionen besitzen wie ihre männlichen Kollegen, stoßen sie immer noch an eine imaginäre Glasdecke, die ihnen den Aufstieg in die höheren und prestige-bringenden Positionen erschwert“, erklärt die Universitätsfrauenbeauftragte Prof. Dr. Marita Krauss. UniMento bietet dafür drei verschiedene Programme an, die spezifisch auf die jeweilige Zielgruppe zugeschnitten sind: Ob es sich nun um Studentinnen mit dem Karriereziel Wissenschaft handelt, um Nachwuchswissenschaftlerinnen oder um Habilitandinnen, die sich auf dem Weg zur Professur befinden, sie alle profitieren von den verschiedenen Bausteinen. Hierzu gehört neben einem vielseitigen Rahmenprogramm immer das Treffen der Peer-Gruppen, also „Gleichrangingen“, mit der oder dem ihnen zugeteilten Mentorin oder Mentor. Bei den Treffen geht es um Erfahrungs- und Wissensaustausch, gegenseitige Beratung und Diskussion. Daneben findet auch Beratung und Begleitung durch eine Professorin oder einen Professor statt.

Dabei profitieren nicht nur die Teilnehmerinnen auf der Nachwuchsseite: „Das Teilen von Erfahrungen ist für beide Seiten fruchtbar“ resümiert Prof. Dr. Martina Benecke, die sich als Mentorin engagierte. Die Zufriedenheit der Zusammenarbeit auf zwischenmenschlicher Ebene ist bei den Teilnehmerinnen besonders hoch, wie die Ergebnisse der UniMento-Abschlussbefragung zeigen. Auch darüber hinaus ist das Programm ein voller Erfolg: 95% der Teilnehmerinnen geben an, durch die Teilnahme Ermutigung und Unterstützung erfahren , an Selbstsicherheit gewonnen zu haben sowie mehr an ihre Stärken und Potenziale zu glauben.

Auch jenseits der eher subjektiven Wahrnehmung der Teilnehmerinnen zeigt sich, dass UniMento die Nachwuchswissenschaftlerinnen effektiv unterstützt: Die Anzahl der abgeschlossenen Promotionen ist mit einem Drittel sehr hoch, weitere 67% der Teilnehmerinnen befinden sich noch im Promotionsprozess. Die Abbruchquote der Mentees liegt deutlich unter der durchschnittlichen deutschlandweiten Abbruchquote. Was die Zielsetzung des Programms betrifft, den Anteil von Frauen auf allen Stufen der wissenschaftlichen Laufbahn und speziell in Führungspositionen der Wissenschaft zu erhöhen, weist die Evaluation ebenfalls auf die Erfolge des Programms hin: 73% der teilnehmenden Studentinnen haben mittlerweile die Promotion begonnen oder diese bereits erfolgreich beendet. Zudem hat beinahe ein Drittel der promovierten Wissenschaftlerinnen eine Führungsposition in der Wissenschaft erreicht. 64% sind heute im akademischen Mittelbau tätig und haben nicht wie häufig in der Postdoc-Phase der Wissenschaft den Rücken gekehrt.

Und auch die Universität Augsburg profitiert davon, dass sie ihren eigenen wissenschaftlichen Nachwuchs fördert: mehr als die Hälfte der ehemaligen Teilnehmerinnen, die sich für eine Karriere in der Wissenschaft entschieden haben, sind an der Universität Augsburg verblieben.