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VON HOCHSCHULE WORMS  |  10.04.2017 12:43

Gut arbeiten geht erst durch Sport

Sport als Quelle der Regeneration und Inspiration - „Für mich ist Sport das Mittel zum Zweck, damit ich gut arbeiten kann“.

So leitet Professor Hoberg unser Gespräch ein. Und das ist auch die Maxime, unter der er Sport betrachtet. Zugleich ließe sich aber auch der Schluss ziehen, dass derjenige, der als junger Mensch Sport in sein Leben integriert, diesen auch als notwendig für eine gute Lebensqualität beibehält.

Europameister, sechsfacher deutscher Meister, ein Masterschwimmer von dem man viel lernen kann

Professor Peter Hoberg ist lang und sehr schlank, die ideale Voraussetzung für einen Rückenschwimmer. Dabei fing der Professor aus dem Fachbereich Touristik/Verkehrswesen der Hochschule Worms erst mit dreizehn Jahren als Brustschwimmer an. Das ist schon ziemlich spät, um noch eine Sportlerkarriere zu machen, aber darauf kam es nicht an. Es war die Freude am Sport und der Bewegung und das Wohlfühlen in der Gruppe Gleichaltriger. Später war es die mentale Entspannung und daraus erwachsende Belastbarkeit, die Peter Hoberg am Sport festhalten ließ. Die Lage von Brust auf Rücken wechselte er, als er merkte, dass er auf seiner Nebenstrecke viel bessere Erfolge erzielte. Und dabei blieb es nicht, er wurde immer besser und noch heute schwimmt der Professor den meisten in seiner Altersklasse davon. So wurde er 2016 in London Europameister über die 50 Meterdistanz Rückenschwimmen und Vizeeuropameister über die 200 Meterdistanz Delfin. Bei den Deutschen Meisterschaften behauptet er sich regelmäßig gegen seine Konkurrenz und kann auf sechs Meistertitel allein in 2016 zurückblicken.

Lehre als fester Bestandteil des Alltags

Bei aller Liebe und Leidenschaft zum Sport, mit der gleichen Leidenschaft geht Peter Hoberg seiner Lehrtätigkeit an der Hochschule Worms nach. „Controlling, Investitionsrechnung und Produktions- und Kostentheorie sind nicht unbedingt die Lieblingsfächer der Studenten. Aber die Grundlagen zu legen und zu sehen, wie die Inhalte verstanden und später auch angewendet werden können, das ist eine große Freude.“ Hoberg lehrt mit viel Engagement und das wissen seine Studierenden zu schätzen. „Und lernen ist ja wie trainieren, man muss üben und dranbleiben.“ Hier wiederum weiß Hoberg genau was er sagt, er schwimmt täglich seine drei Kilometer, und ab einem gewissen Alter muss man realisieren, dass es körperlich nicht mehr um Aufbau, sondern um das Aufhalten des Abbaus geht. Dem kann man nur durch Kontinuität und Disziplin begegnen. Das ist beim Lernen nicht anders.

Kopf frei für die Forschung, den Praxisbezug und die Zukunft

Forschen und Publizieren ist für den aktiven und regen Professor eine weitere Leidenschaft und ein Muss, will man eine zeitgemäße Lehre betreiben. Er ist beweglich und neugierig geblieben, braucht den regelmäßigen Kontakt mit der Praxis, aus der er viele Anstöße erhält und die ihn auch in der Zeit hält. Allein im letzten Jahr kann Hoberg auf mehr als zwanzig Publikationen zurückblicken und gerade der enge Praxisbezug regt immer wieder zur Verbesserung und Weiterentwicklung der theoretischen Ansätze an. So entstehen Bücher und Aufsätze aus der Praxis für die Lehre, um dann wieder in die Praxis einfließen zu können.

Entscheidend für die Kreativität ist Entspannung

Sport ist für Peter Hoberg der Ausgleich, der zugleich auch ein Ideenpotential birgt. Die Entspannung zieht er aus dem Sport, der wiederum macht ihn ausgeglichen und fit für einen Alltag, der morgens um sechs Uhr beginnt. Er macht kein großes Aufheben um seine Erfolge, sagt eher abgeklärt, dass man seine Wirkungsmechanismen kennen muss, wie auch die Kräfteverhältnisse. Es gibt auch keinen besonderen Speiseplan, sondern eine ausgeglichene und ganz „normale“ Küche. Da kommt einem vielleicht auch das Alter zu Gute, denn so entspannt, fast bescheiden, wie er über sich, seine Erfolge und seine Lebensweise spricht, kann man nur sein, wenn man hier realistisch, und mit sich selbst ehrlich ist. Und auf meine Frage hin, wie es mit der Disziplin sei, antwortete der sechzigjährige Professor nur lachend: „Wenn es darum geht, dass eine Tafel Schokolade und ich in einem Raum sind, dann geht es für die Schokolade schlecht aus.“