VON MARCO BOSCH |
22.02.2017 15:06
Gründungsförderung
Der "Gründungsradar" des Stifterverbands für die Deutsche Wirtschaft führt die Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) in der Spitze der großen deutschen Universitäten. Vor allem im Teilbereich der "institutionellen Verankerung" sticht die Gründungskultur an der JMU hervor.
Der Gründungsradar des Stifterverbandes beurteilt die Rahmenbedingungen und Profile der deutschen Hochschulen, die Unternehmensgründungen an den Institutionen unterstützen sollen. Im Fokus steht die Frage, wie Hochschulen die Gründung von Unternehmen und die Entwicklung unternehmerischer Kompetenzen fördern.
Insgesamt landet die
Universität Würzburg hier unter den Top zehn der großen deutschen Universitäten, also den Einrichtungen, die mehr als 15.000 Studierende haben. Dies ist eine deutliche Verbesserung zu den Jahren 2012 und 2013, in denen der Radar erstmals erstellt wurde.
"Wir haben in den letzten Jahren die Gründungsunterstützung am SFT durch eine starke Zusammenarbeit mit der Forschungsförderung, der Arbeit der Erfinder- und Patentberatung und dem allgemeinen Wissens- und Technologietransfer verstärkt. Hierdurch können wir unseren Gründerinnen und Gründern einen umfassenden Service und Unterstützung bieten. Dass der Stifterverband dies auch so deutlich wahrnimmt, freut uns natürlich sehr", sagt Professor Lukas Worschech, Leiter des Servicezentrums Forschung und Technologietransfer (SFT) an der Universität Würzburg.
Die Studie versucht wertzuschätzen, wie unter anderem in den Feldern Gründungssensibilisierung und -unterstützung gearbeitet wird und inwieweit eine nachhaltige Gründungskultur institutionell verankert ist. In die Bewertung fließt zudem mit ein, welche Gründungsaktivitäten realisiert werden. Das heißt, welchen Output die Bemühungen hervorbringen.
Universität Würzburg glänzt mit institutioneller Verankerung
Unter den großen Hochschulen erreichen die Hochschule München und die Technische Universität München nun eine geteilte Spitzenposition mit jeweils 10,8 Punkten — Würzburg erreicht 9,9 Punkte.
Besonders im Bereich der Gründungsverankerung (institutionelle Verankerung) werden die Leistungen der Universität Würzburg als vorbildlich bezeichnet: Hier belegt die Uni gemeinsam mit dem Karlsruher Institut für Technologie, der Hochschule München und der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf den ersten Platz.
"Gerade darauf sind wir natürlich stolz, da hier der Anspruch deutlich wird, den wir selbst an uns als Institution haben und dies aufzeigt, welche grundlegend wichtige Arbeit wir hier in der Gründungsberatung am SFT in einem fachbereichsübergreifenden Netzwerk aus Multiplikatoren und Promotoren erledigen", sagt Worschech.
Empfehlungen für Politik und Wirtschaft
Auf Basis der Ergebnisse geben die Verfasser der Studie Empfehlungen für die Hochschulen, die Politik und die Wirtschaft, um eine erfolgreiche Kultur der Gründungsförderung zu erzeugen. Dabei soll laut Studie eine erfolgreiche Gründungsförderung als ganzheitliches Konzept aus Lehre, Forschung und Beratung verstanden werden und in eine umfassende Transferstrategie eingebettet sein, die alle Wege des Wissenstransfers einschließt.
An der Uni Würzburg findet sich diese Struktur im Servicezentrum Forschung und Technologietransfer (SFT) wieder. Es integriert Erfinderberatung, Drittmittelförderung, den Technologietransfer und die Gründungsberatung. Das Zentrum arbeitet dabei sehr eng mit dem Lehrstuhl für Unternehmensgründung und Unternehmensführung und dem Alumni-Netzwerk zusammen und ist in ein starkes regionales Netzwerk eingebunden.
Alle Ergebnisse online abrufbar
Daneben beurteilt die Studie des Stifterverbandes die Schaffung von gezielten Anreizen für Transferaktivitäten oder die Unterstützung der Gründungsidee durch hochschuleigene Transferfonds als positiv. Der Politik empfehlen die Verfasser eine leistungsorientierte Vergabe von Mitteln zur Gründungsförderung und eine stärkere Berücksichtigung von Geschäftsmodellinnovationen.
Sämtliche Ergebnisse der Studie sind auf der Homepage des
Gründungsradars nachzulesen.