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VON FH MÜNSTER  |  17.02.2017 15:46

Schwermetallen auf der Spur

Schüler des Hans-Böckler-Berufskollegs experimentierten am Fachbereich Chemieingenieurwesen

Egal ob knallrot oder dezent rosa: Diverse Lippenstifte haben eine Gemeinsamkeit. Sie enthalten Schwermetalle. Diese Erkenntnis nahmen zwei Schülerinnen des Hans-Böckler-Berufskollegs Münster (HBBK) nach einer Woche Praktikum an der FH Münster mit.

In einem Labor des Fachbereichs Chemieingenieurwesen auf dem Steinfurter Campus hatten Chiara Weiß und Kerstin Lütke Enking die Möglichkeit, Lippenstiftproben mittels Röntgen-Fluoreszenz-Analyse (RFA) auf Blei, Arsen und andere Schwermetalle zu untersuchen. „Alle von uns analysierten Produkte enthielten Schwermetalle. Die Ergebnisse lagen zwar innerhalb der vorgeschriebenen Grenzwerte, aber wir haben uns gefragt, warum überhaupt so hohe Grenzwerte für Kosmetikprodukte zugelassen sind“, sagte Chiara Weiß.

Gemeinsam mit einer Gruppe von Mitschülern verbrachten sie eine Praktikumswoche an der Hochschule. Dabei hatten sie neben den eigenen experimentellen Untersuchungen Gelegenheit, Professoren, wissenschaftlichen Mitarbeitern und Studierenden Fragen zu stellen. „Wir haben viel über den Studienablauf und das Leben darum herum erfahren. Das hat meinen Beschluss bestätigt, zum Wintersemester ein Studium zu beginnen“, sagte Kerstin Lütke Enking, die bereits ausgebildete Chemielaborantin ist.

Prof. Dr. Martin Kreyenschmidt, der die Kooperation mit der Schule schon seit 14 Jahren betreut, betonte, dass das Praktikum für zahlreiche Schüler zu einem wichtigen Meilenstein in ihrer Berufswahl geworden sei: „Viele entscheiden sich später für ein Studium am Fachbereich Chemieingenieurwesen unserer Hochschule.“ Einige ehemalige HBBK-Schüler hätten sogar hervorragende Promotionen abgeschlossen, entweder in kooperativen Promotionsverfahren an der FH Münster oder an Universitäten. „Die Zusammenarbeit der FH Münster mit dem Hans-Böckler-Berufskolleg ist ein vorbildliches Kooperationsmodell“, fasste er zusammen.