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VON BEATE CZIKOWSKY  |  14.12.2016 14:33

RFH erfüllt Forderung nach dualer Karriere für Leistungssportler

An der Rheinischen Fachhochschule Köln (RFH) ist die duale Ausbildung für Spitzensportler bereits seit drei Jahren erfolgreiche Wirklichkeit.

die Reform des Leistungssports, seiner Finanzierung und der Rahmenbedingungen für Verbände und Sportler war in den letzten Wochen in aller Munde. Damit auch die dringende Verbesserung der Ausbildungssituation für Athleten. Innenminister Thomas de Maizière hatte immer wieder - zuletzt im „Aktuellen Sportstudio“ – diese Frage in den Mittelpunkt der Reform gerückt. An der Rheinischen Fachhochschule Köln (RFH) ist die duale Ausbildung für Spitzensportler bereits seit drei Jahren erfolgreiche Wirklichkeit.

Schon nach den Olympischen Spielen in London 2012, aber erst recht nach Rio de Janeiro 2016 wurde öffentlich der Rückgang von Medaillen beklagt. Der Anteil der Studierenden an den Medaillengewinnen liegt bei rund 40 Prozent, ist aber rückläufig. Genau hier setzt das RFH-Programm mit ihrem Leistungssportprogramm an.

Seit dem Wintersemester 2013/ 2014 hat die RFH ein speziell auf die Anforderungen und Wünsche von Leistungssportlern zugeschnittenes Programm „Karriere hoch2“ aufgelegt. Das Programm kommt Leistungssportlern aus unterschiedlichen Sportarten zugute und ermöglicht einen flexiblen Studienaufbau. Organisatorische Anforderungen für Klausuren, Referate und andere Studienleistungen werden aktiv durch die RFH unterstützt, auf Trainingspläne, Wettkampftermine und Trainingslager abgestellt. Die RFH hat dafür eigens eine Planstelle eingerichtet, die Ansprechpartner und Kommunikationsstelle zwischen Athleten einerseits und Prüfungsamt, Dozenten und Hochschule andererseits ist. Das RFH-Programm hat das Siegel als Partnerhochschule des Spitzensports vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und vom Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband (adh).

Die ersten von rund 30 Leistungssportlern aus unterschiedlichen Fachbereichen stehen kurz vor der Vollendung ihrer Bachelorarbeit und damit ihres Studiums. Unter anderem zwei Hockey Olympiasieger. Beide haben jeweils Bronze gewonnen und freuen sich über einen weitgehend störungsfreien Studienverlauf trotz der enormen Doppelbelastung im Olympiajahr. Eine sogenannte „drop-out-Quote“ von Sportlern am Übergang von Schule zum Studium kennt man an der RFH nicht.

Ulrike Laschet, Leiterin der Stabsstelle: „Natürlich bekommen die Leistungssportler auch bei uns keine Studienleistungen geschenkt, diese müssen wie von jedem anderen Studierenden erbracht werden. Aber da, wo wir flexibel sein können und müssen, sind wir es.“ Das gilt für alle angebotenen Studiengänge mit Bachelor- oder Masterabschluss aus den Fachbereichen Ingenieurwesen, Medien, Medizinökonomie&Gesundheit oder Wirtschaft&Recht.

Die Qualität des Programms bestätigen auch Annika Rejek und Horst Schlüter. Beide sind Laufbahnberater beim Olympiastützpunkt Rheinland: „Die RFH Köln ist – natürlich abhängig vom Studienwunsch des Sportlers - für uns eine der ersten Anlaufstellen in Köln. Hier gibt es kurze Wege und schnelle Entscheidungen, mit „Karriere hoch2“ ein flexibles Programm und eine durchgängige Betreuung des Sportlers durch eine eigens eingerichtete Stabsstelle.“ Auch durch die Zusammenarbeit mit dem Olympiastützpunkt Rheinland wird die RFH zu einem immer wichtigeren Anlaufpunkt für studierende Spitzensportler.

Mit den zwei Bronzemedaillengewinnern in Rio de Janeiro, Franziska Hauke (Wirtschaftsrecht) und Niklas Wellen (Wirtschaftsingenieurwesen), hat „Karriere hoch 2“ erfolgreich Fuß gefasst und zeigt, dass Medaillen jenseits von Sportfördergruppen der Bundeswehr, Polizei und Zoll möglich sind. „Aus ‚Geld mach Gold‘, so der Titel der 6. Sportkonferenz des DLF vom 15. November, mag in Anbetracht der vom Innenministerium in Aussicht gestellten größeren Zuwendungen für den Leistungssport gelten. Die Förderung der dualen Karriere von Sportlern verlangt indes Initiativen wie die der RFH“, so Ulrike Laschet.