VON Sonja Wiesel |
16.06.2016 10:07
DidaktikForum: „Peer Instruction“ – Vorstellung einer aktivierenden Lehrmethode
Clickern in der Vorlesung oder im Unterricht – mit „Peer Instruction“ werden Studierende und SchülerInnen aktiv eingebunden. Das Grundprinzip dieser Lehrmethode ist einfach: Den Studierenden werden in der Vorlesung Verständnis-Fragen mit Mehrfachantwortauswahl gestellt, die sie mit Hilfe eines Abstimmungssystems (Clicker oder Smartphone) anonym beantworten. Anschließend diskutieren sie in kleinen Gruppen über ihr Verständnis der Frage und kommen so oft schon zu neuen Erkenntnissen. Danach wird die Abstimmung wiederholt mit einem in der Regel deutlich in Richtung der richtigen Antwort verschobenen Resultat.
Welche Vorteile für Lernende und Lehrende die Methode bringt und wie man sinnvolle Fragen dafür entwirft, das zeigten MitarbeiterInnen des Projektes „HD-MINT“ in einer Infoveranstaltung am 8. Juni 2016 an der
OTH Amberg-Weiden
in Weiden. Zu diesem DidaktikForum sind auch Lehrkräfte aus der Region gekommen.
Peer Instruction wurde ursprünglich von Eric Mazur aus Harvard entwickelt und erstmals in Physikvorlesungen eingesetzt. Im Rahmen eines Projektes zur Verbesserung der Lehre in den MINT-Fächern wird diese aktivierende Lehrmethode seit Oktober 2012 auch an der
Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden
in mehreren Studiengängen erfolgreich eingesetzt. Die Clicker sind bei den Studierenden sehr beliebt. Das Format erinnert an die Publikumsfrage bei Günther Jauch und wird deshalb mitunter als „Spielerei“ abgetan. Tatsächlich jedoch führt gerade die Diskussion miteinander zur vertieften Auseinandersetzung mit dem Stoff und zum besseren Verständnis von Problemlöse-Strategien. Erste Evaluationen aus den beteiligten Studiengängen belegen die Wirksamkeit des Ansatzes.
Beim DidaktikForum lernten die TeilnehmerInnen an Beispielen den Einsatz von Clicker-Systemen kennen, indem sie einmal selbst die Rolle der Lernenden einnahmen. Anhand der Beispiel-Aufgaben, die für sie eigentlich „fachfremd“ waren, konnten sich die anwesenden Lehrkräfte von der Effektivität der Methode überzeugen. Die rege Diskussion mit dem Peer, dem Banknachbarn, führte zu manchem Aha-Effekt.
Das Projekt „HD MINT“ (Hochschuldidaktik-Department für MINT-Fächer) ist ein im Rahmen des „Qualitätspakts Lehre“ vom BMBF gefördertes Verbund-Projekt an der OTH Amberg-Weiden. Ziele des Bund-Länder-Programms sind die Verbesserung der Studienbedingungen und die Erhöhung der Qualität in der Lehre.