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VON THOMAS RICHTER  |  22.06.2015 10:26

Studierende übernehmen Sprachenförderung für Flüchtlinge

Universität Göttingen bereitet Studierende auf qualifiziertes Engagement vor

Studierende der Universität Göttingen werden sich künftig noch stärker an der sprachlichen Ausbildung von Flüchtlingen beteiligen. Die Abteilung Interkulturelle Germanistik der Universität bietet Studierenden aller Fächer ab dem kommenden Wintersemester die Möglichkeit an, sich im Bereich von Sprachenbildung und -förderung sowie Deutsch als Zweitsprache speziell für dieses Praxisfeld zu qualifizieren. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die im Rahmen der Zusatzqualifikation „Interkulturalität und Mehrsprachigkeit/Deutsch als Fremd- und Zweitsprache“ bereits grundlegende Kompetenzen im Bereich der Sprachenvermittlung erworben haben, werden in einem speziell konzipierten Praxismodul auf ihre Tätigkeit vorbereitet und in dieser fachlich begleitet.

Das interdisziplinär angelegte Modul vermittelt Studierenden Kompetenzen in der Vermittlung von Deutsch als Zweitsprache, der Diagnose von Förderbedarf, den komplexen psychosozialen Lebenssituationen von Flüchtlingen und den rechtlichen beziehungsweise gesellschafts- und sprachenpolitischen Rahmenbedingungen. Die Praktika finden unter anderem in Zusammenarbeit mit dem Integrationszentrum Niedersachsen in Friedland, in Sprachlernklassen oder auch als Sprachcoaches in der Begleitung von Flüchtlingen an der Universität statt. Die Bereitschaft der Studierenden zu unterschiedlichen Formen des ehrenamtlichen Engagements ist sehr groß: In einer ersten Abfrage signalisierten mehr als 100 Studierende ihr Interesse.

„Die Universität Göttingen sieht sich in der gesellschaftlichen Verantwortung, wirksame Hilfestellung bei der Integration der Flüchtlinge in Niedersachsen zu geben“, erläutert Prof. Dr. Hiltraud Casper-Hehne, Vizepräsidentin für Internationales. „Das Thema Sprachenförderung spielt dabei eine besondere Rolle. Sprachkompetenz ist der Schlüssel zu gesellschaftlicher Bildung und Teilhabe.“ Das ehrenamtliche Engagement der Studierenden wird in die akademische Ausbildung eingebunden und mit anrechenbaren Leistungspunkten honoriert. „Unsere Studierenden können so ihr erworbenes Wissen in konkreten Praxisfeldern anwenden und einen wichtigen Beitrag zur Lösung zentraler gesellschaftlicher Aufgaben leisten“, so Prof. Dr. Andrea Bogner von der Abteilung Interkulturelle Germanistik, die das Programm entwickelt hat und betreut.

Der Verbund der lehramtsausbildenden Hochschulen in Niedersachsen hat außerdem auf Initiative der Universität Göttingen ein Kernkonzept des sogenannten Service Learning entwickelt, auf dessen Grundlage alle niedersächsischen Hochschulen ein entsprechendes Angebot aufbauen können. „Für die konkrete Weiterentwicklung beantragen wir gerade Drittmittel“, so Prof. Casper-Hehne. „Studierende an den lehramtsausbildenden Hochschulen in Niedersachsen könnten dann im Rahmen einer professionellen Ausbildung ehrenamtlich aktiv werden und einen wichtigen Beitrag dazu leisten, Flüchtlinge in die Gesellschaft und den Arbeitsmarkt zu integrieren.“

Ein Überblick über Angebote und Ansprechpartnerinnen und -partner der Universität Göttingen für Flüchtlinge ist im Internet unter http://www.uni-goettingen.de/de/516082.html zu finden.

Kontaktadresse:
Prof. Dr. Hiltraud Casper-Hehne
Vizepräsidentin der Georg-August-Universität Göttingen
Wilhelmsplatz 1, 37073 Göttingen, Telefon (0551) 39-13110
E-Mail: hiltraud.casper-hehne@zvw.uni-goettingen.de
Internet: http://www.uni-goettingen.de/de/vizepr%C3%A4sidentin-prof-dr-hiltraud-casper-hehne-/110984.html