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VON ROBERT BOTH  |  25.03.2015 15:40

Suche nach beruflicher Orientierung

Aktuelle Umfrage: Generation Y sieht sich selbst mit Defiziten bei sozialer Kompetenz konfrontiert

Die sogenannte Generation Y* hat ein zum Teil optimistisches Selbstbild von sich, sieht aber hohe Defizite bei der sozialen Kompetenz und sucht nach Orientierung in der beruflichen Ausbildung. Dies sind die Hauptergebnisse einer aktuellen repräsentativen Umfrage, die von der accadis Hochschule Bad Homburg in Auftrag gegeben wurde. „Die Studenten, die zu uns kommen, sind immer jünger, haben gleichzeitig einen hohen Anspruch an Ausbildungsstandards“, erläutert Florian Pfeffel, Head of Studies der accadis Hochschule. „Für uns ist es wichtig zu erkennen, ob unsere vermittelten Inhalte und Qualifikationen für angehende Führungskräfte passgenau und förderlich für die heutige Generation sind.“

Vermittlung von Leadership-Skills in Zukunft unerlässlich

Nach ihrer Selbstwahrnehmung befragt beurteilen sich nahezu zwei Drittel der Generation Y (in der Umfrage 14-29jährige) besser ausgebildet als die Vorgängergeneration aus den 80er Jahren. Entsprechend halten sich auch 73 Prozent für sehr gut bzw. eher gut in der Lage, die deutsche Wirtschaft international wettbewerbsfähig zu halten. Diesem positiven Selbstbild steht die Einschätzung gegenüber, dass die Berufswahl bzw. –orientierung schwerer fällt, und bei sozialen sowie Führungskompetenzen Defizite bestehen.

„Fast jeder zweite der 14 bis 29jährigen meint, dass die heutige Generation ihrer sozialen Verantwortung weniger gerecht wird. Dies gibt zu denken, wenn man die Aussage hinzunimmt, dass nur gut die Hälfte davon überzeugt ist, dass die Hochschulen die Qualitäten vermitteln, die man als Führungskraft später benötigt. Diese Tatsache kann in den nächsten Jahren zu einem kritischen Punkt werden, wenn die Hochschulen neben der Vermittlung der wichtigen Fachkompetenzen nicht auch dem umfangreichen, praxisorientierten Wissen sowie Führungskompetenzen einen breiten Raum im Studium einräumen. Die sogenannten soft Skills, eine profunde Methodenkompetenz und der Blick über den Tellerrand sind mittlerweile unverzichtbare Studieninhalte“, erläutert Florian Pfeffel.

Verunsicherung bei der Berufswahl

Auf die Frage, ob es den Jugendlichen heute leichter oder schwerer fällt, sich für ein Studienfach oder eine Berufsausbildung zu entscheiden, antworteten 70 Prozent der jungen Befragten mit „eher schwerer“. Faktoren wie immer jüngere Hochschulanfänger und ein breiteres, diversifiziertes Berufsangebot zeigen hier ihre Wirkung. Dies zeigt sich in zwei weiteren Umfrageergebnissen. Nahezu jeder Zweite (42 Prozent) sieht sich den Herausforderungen weniger gewachsen und empfindet sich ebenfalls als weniger zielstrebig (47 Prozent).



*Definition Generation Y

Die Generation Y gilt in der Soziologie als Nachfolgegeneration der Boomers und Generation X und umfasst die Teenager von etwa 1990 bis 2010. Die Generation Y gilt als vergleichsweise gut ausgebildet und zeichnet sich durch eine technologieaffine Lebensweise aus. Viele Berufsanfänger (60 Prozent im Jahr 2014 gegenüber 48 Prozent im Jahr 2002) erheben Ansprüche auf Führungspositionen und wähnen sich als Experten.