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VON STEPHAN LAUDIEN  |  27.01.2015 12:46

Unternehmerinnen stark machen

Erziehungswissenschaftlerin der Universität Jena koordiniert großes EU-Forschungsprojekt

Was hindert Frauen daran, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen? Warum gründen deutlich weniger Frauen in innovationsorientierten Ökonomien in Europa ein Unternehmen als in den USA? Wie können Frauen stark gemacht werden, um unternehmerisch tätig zu werden? Fragen wie diese werden von dem internationalen Forschungs- und Innovationsprojekt „Transforming European Women's Entrepreneurship: The Education and Training for Success Programme“ ergründet.

Im Kern geht es darum, die unternehmerische Kompetenz von Frauen zu stärken, sagt Prof. Dr. Käthe Schneider von der Universität Jena. Die Inhaberin des Lehrstuhls für Erwachsenenbildung koordiniert das Forschungs- und Innovationsprojekt innerhalb des Programms „Marie Sklodowska-Curie Actions“ der Europäischen Union.

„Wir wollen herausfinden, weshalb in innovationsbasierten Ländern in Europa relativ wenige Frauen den Schritt als Unternehmerinnen wagen“, sagt Käthe Schneider. Während in den USA die Gründungsneigung der Frauen bei zehn Prozent liegt, kommt Deutschland gerade mal auf 3,5 Prozent. Dabei sieht die EU unternehmerische Initiative als Schlüssel für Wachstum und Beschäftigung an.

Mit dem EU-Forschungs- und Innovationsprojekt werden drei Ziele verfolgt. So werde zunächst erforscht, welche Hemmnisse es für Frauen auf dem Weg zum unternehmerischen Erfolg gibt. In einem zweiten Schritt wollen die beteiligten 19 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus fünf Ländern ein Programm entwickeln, das Unternehmerinnen in der Startphase unterstützt. Dieses Programm soll später evaluiert werden. Eine wichtige Rolle spielen passende Bildungsangebote und Trainings, sagt Käthe Schneider. Zielgruppe sind Unternehmen in den ersten dreieinhalb Jahren ab der Gründung.

Schlussendlich soll aus dem bereits bestehenden Netzwerk ein Forschungs- und Innovationszentrum entstehen, um nachhaltige Wirkungen zu erzielen. Das Projekt startet im März dieses Jahres und ist bis zum Frühjahr 2019 geplant. Finanziert wird es von der Europäischen Union mit einem Betrag von über 600.000 Euro.