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VON ANDREA WEIPPERT  |  30.09.2014 13:13

Geschichte – Erhaltung- Perspektiven

Die Anatomische Sammlung der Dresdner Kunstakademie Internationale Tagung anläßlich des 250-jährigen Jubiläums der Dresdner Kunstakademie

26. bis 28. November 2014

Die HfBK Dresden besitzt mit über 500 Objekten die größte und kompletteste an einer Kunsthochschule erhaltene Lehrsammlung zur Human- und Tieranatomie. Die Anfänge der künstlerischen Anatomielehre in Dresden liegen bereits in der Gründungsphase der Akademie vor 250 Jahren.

Im Rahmen des Jubiläumsjahres 2014 wird eine internationale eine wissenschaftliche Tagung stattfinden, auf der im ersten Teil erstmalig Historiker, Kulturwissenschaftler, Restauratoren, Künstler und Mediziner die hochinteressante Geschichte der Künstleranatomie in Dresden behandeln werden. So führten beispielsweise Mediziner und Künstler gemeinsam noch bis ins 20. Jahrhundert u.a. im Kurländerpalais Leichensektionen durch. Bei der Herstellung von Zeichnungen, Präparaten und Modellen für die Medizinerausbildung griff man auf die bildnerischen Fähigkeiten der an der Akademie tätigen Künstler gerne zurück. Fachleute aus Florenz, Neapel und Wien werden ihre bedeutenden anatomischen Sammlungen und aktuelle Forschungsergebnisse vorstellen.

Der zweite Teil der Tagung widmet sich schwerpunktmäßig technologischen und restauratorischen Fragen. Die HfBK Dresden hat in den letzten Jahren verschiedene wissenschaftliche Projekte initiiert, die auf die die Erhaltung ihrer z.T. sehr empfindlichen Sammlungsobjekte abzielten. In Zusammenarbeit mit der Royal Danish School of Conservation in Kopenhagen konnte eine Masterarbeit zur Vorbereitung der Konservierung der Dresdner Bänderskelette vergeben werden. Die konservatorische Erfassung und fachgerechte Lagerung der Wachsobjekte wurde verbessert. Ein weiterer Vortrag wird ein an der HfBK Dresden aufbewahrtes Ganzkörperpräparat eines erwachsenen Mannes vom Ende des 18. Jahrhunderts behandeln. (siehe angehängtes Foto) Studierende berichten über ihre praktischen Versuche zur Gefäßinjektion und die Aufarbeitung der Glasnegative in der Anatomiesammlung der HfBK. Einer der Höhepunkte wird Vortrag von Prof. Dr. Nguyen Lan Cuong aus Hanoi sein, der über die Geschichte und Technik der Einbalsamierung von buddhistischen Mönchen mit Baumlack referieren wird.

Im dritten Themenkomplex werden vor allem Möglichkeiten einer zukünftigen Präsentation sowie die Nutzung der Sammlung im Sinne eines neu zu bestimmenden Forschungslabors behandelt. Zu erörtern sind auch ethische Fragen, die sich im Umgang mit menschlichen Überresten ergeben. Zum Abschluss der Tagung werden in einem Podiumsgespräch die Perspektiven der Sammlung diskutiert.

Die Tagungsteilnehmer sind eingeladen, die Ausstellung „Marc Dion – Ordnungen in Bewegung“, die u.a. auf die Anatomiesammlung der HfBK Bezug nehmen wird, eine Ringerperformance im Labor-Theater der HfBK und Hendrik Silbermann Installation „magic box“ in der Anatomischen Sammlung zu besuchen.

Eine Anmeldung zur Tagung ist noch bis 15. Oktober 2014 möglich.

web: www.hfbk-dresden.de/250
mail: anatomie©hfbk-dresden.de