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VON DOROTHEA HOPPE-DÖRWALD  |  10.07.2014 10:44

Technologien gegen Cyberkriminalität entwickeln

Planung erster Kooperationsschritte zwischen LKA RLP und FH Worms

Die im Mai geschlossene Kooperation zwischen dem LKA Rheinland Pfalz und dem Fachbereich Informatik der Fachhochschule Worms nimmt erste konkrete Formen an. Um die Bedürfnisse des LKA zu erläutern und einen genaueren Umfang sowie die wichtigsten Aspekte der jüngst vereinbarten Kooperation auszuloten, besuchte der Präsident des LKA Rheinland-Pfalz, Wolfgang Hertinger mit dem Leiter des Dezernats Cybercrime, Jochen Bäcker und dem stellvertretenden Leiter des Sachgebietes IuK–Forensik (Informations- und Kommunikationstechnik) Dr. Matthias Müller die FH. Dass diese Kooperation auf offene Ohren stößt, war unschwer zu erkennen, der Hörsaal war bis auf den letzten Platz mit dem wissenschaftlichen Nachwuchs des Fachbereichs Informatik gefüllt. Ebenfalls zu Gast waren der Leiter der Kriminalinspektion Worms, Werner Schamberger sowie weitere Mitarbeiter des Dezernats Cybercrime und der Wormser Polizei.

Sensibles Arbeitsfeld für innovative Köpfe

Nach der Begrüßung der Gäste durch den Präsidenten der Fachhochschule Jens Hermsdorf führte Herr Bäcker die Studierenden in das Arbeitsfeld des Dezernats Cybercrime ein. Die hohe Dynamik der Cyberkriminalität erfordere aktuellste Wissensgenerierung und lege es nahe, sich innovatives Know How dort zu sichern, wo es entsteht – an den Hochschulen. Und ebenso ist es ein großes Anliegen so früh wie möglich guten Nachwuchs zu finden und zu fördern, um diese Dynamik zeitgemäß mitgehen zu können.

Besonders spannend ist hierbei die Grenzziehung von analoger und digitaler Kriminalität und der damit entstehenden Frage, wie dies messbar gemacht werden kann. Eine besondere Schwierigkeit in diesem Zusammenhang stellt nach wie vor die niedrige Sensibilität für Straftaten im Internet allgemein dar.

Im Anschluss daran erläuterte Dr. Müller das Arbeitsfeld IuK Forensik und skizzierte die typischen Fragestellungen und technischen Herausforderungen. Die rasanten Entwicklungen und das ständig anwachsende Datenmaterial stellen die Landeskriminalämter generell vor eine besondere Herausforderung. Allein durch die allumfassende Verwendung von Handys wächst der Datenberg enorm. Hier ist die große nationale und internationale Zusammenarbeit ein großer Gewinn. Aber auch neue Köpfe und frische Ideen einer Generation, die mit all diesen Geräten bestens vertraut ist, können hier neue Impulse möglich machen.

Eine Zusammenarbeit mit Perspektive

Der Dekan des Fachbereichs Informatik, Bernd Ruhland, moderierte die sich anschließende Diskussion und anhand der anregenden Gespräche und Fragen seitens der Studierenden lässt sich schon jetzt sagen, dieses Arbeitsfeld spricht Nachwuchswissenschaftler an. Die dieser Arbeit innewohnende Spannung aus Forschungsfreiheit, technisch gegebenen Grenzen und rechtlichen Rahmenbedingungen hat ihre ganz eigene Dynamik und Reize.

Optimistisch schauen alle Beteiligten in die nahe Zukunft, hier Wissenstransfer im Bereich der Sicherheit und Forensik von IT-Systemen auf den Weg bringen zu können.