Volltextsuche

Erweiterte Suche

ANZEIGE

VON UTE SCHÖNFELDER  |  18.02.2014 10:25

Heinz Maier-Leibnitz-Preis für Jenaer Ökologen

Prof. Dr. Nico Eisenhauer von der Uni Jena erhält renommierten Nachwuchspreis der DFG

Prof. Dr. Nico Eisenhauer von der Friedrich-Schiller-Universität Jena gehört zu den diesjährigen Gewinnern des renommierten Heinz Maier-Leibnitz-Preises. Das hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) heute (17. Februar) bekanntgegeben. Der Preis ist die wichtigste Auszeichnung, die die DFG an Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler vergibt. Die Auszeichnung ist mit 20.000 Euro dotiert und wird am 12. Mai in Berlin verliehen.

„Diese Auszeichnung ist eine enorme Ehre für mich, die ich auch der Zusammenarbeit mit herausragenden Kollegen und exzellenten Forschungsbedingungen zu verdanken habe“, freut sich Prof. Eisenhauer über den Preis. Der 33-Jährige ist Professor für Terrestrische Ökologie der Jenaer Universität und widmet sich in seiner Forschungsarbeit den Interaktionen zwischen oberirdisch und unterirdisch lebenden Organismen. Dabei interessiert er sich vor allem für die Bedeutung der Artenvielfalt für die Stabilität von Ökosystemen, dafür nutzt er u. a. die exzellenten Forschungsbedingungen auf den Parzellen in der Saale-Aue, die als „Jena-Experiment“ weltweit bekannt sind.

Mit seinem Ansatz, der oberirdisches und unterirdisches Leben im Zusammenhang betrachtet, hat der Nachwuchsforscher der internationalen Biodiversitätsforschung eine neue Richtung gegeben: Während sich die Forschung lange Zeit vor allem auf die Wechselwirkung zwischen unterschiedlichen Pflanzengemeinschaften und Tieren fokussierte, hat sich Nico Eisenhauer als einer der ersten Wissenschaftler der schwer zugänglichen „dunklen Seite“ des Bodens angenommen. Er untersucht etwa, wie oberirdische Pflanzenvielfalt das Leben von Bodenorgansimen beeinflusst.

Eine entscheidende und prägende Erfahrung habe er dabei im Rahmen des „Jena-Experiments“ gemacht. „Dort habe ich die Bedeutung multidisziplinärer und integrativer Forschung kennen und schätzen gelernt“, sagt der Ökologe, der inzwischen das seit 2002 an der Uni Jena angesiedelte einzigartige Großprojekt zur funktionellen Biodiversitätsforschung leitet. Seit er im Rahmen seiner Promotion das erste Mal im „Jena-Experiment“ gearbeitet hat, versuche er, ein ganzheitliches Verständnis zur Funktionsweise von Ökosystemen zu entwickeln.

Seinen integrativen Ansatz verfolgt Prof. Eisenhauer nun auch im neuen Deutschen Zentrum für Integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) der Universitäten Halle, Jena und Leipzig, für das der Ökologe mit seinem Team nicht zuletzt dank des „Jena-Experiments“ grundlegende Erkenntnisse liefern kann. „Ich bin sehr froh, dass iDiv genau diese integrative Philosophie verfolgt und meine Arbeitsgruppe dort eingebunden ist“, betont Preisträger Eisenhauer. Das Zentrum wird von der DFG seit 2012 für bis zu zwölf Jahre mit jährlich sieben Millionen Euro unterstützt und ist das einzige nationale Forschungszentrum im Bereich Biodiversität.