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VON ELKE BUNSE  |  09.02.2010 10:22

Bildungspolitiker fordert Harmonisierung des Schulsystems

Der SPD-Bildungspolitiker Wolfgang Meyer-Hesemann fordert in der ZEIT einen bundesweiten Staatsvertrag zur Vereinheitlichung des deutschen Schulsystems.

Die Gelegenheit sei erstmals günstig, nachdem zuletzt fast alle Bundesländer die traditionelle Dreigliedrigkeit der Schulformen in Richtung einer Zweigliedrigkeit umgebaut hätten. Darunter habe zwar die Überschaubarkeit gelitten, doch „warum sollte es den Ländern in gesamtstaatlicher Verantwortung nicht gelingen, sich jetzt auf einen Konsens zum Aufbau eines zweigliedrigen weiterführenden Schulsystems in Deutschland zu verständigen?“ sagte Meyer-Hesemann, der zwischen 1998 und 2009 Bildungsstaatssekretär war, zunächst in Nordrhein-Westfalen und später in Schleswig-Holstein.


Die Schulpolitik der vergangenen Jahrzehnte erklärte Meyer Hesemann zum „Teufelskreis“ immer neuer, aber nie zu Ende geführter Reformen. Was bleibe, seien „Halden voller Reformstückwerke und entwerteter Orientierungen“. Dabei bildeten klare Orientierung und Verlässlichkeit in den Rahmenbedingungen die Voraussetzung für das Gelingen von Bildungsreformen, die kein Selbstzweck seien, sondern eine veränderte Pädagogik zum Ziel hätten. „Schüler, Eltern und Lehrkräfte sind sie leid: eine Schulpolitik, die von fruchtlosen Debatten und einem immer rascheren Hin und Her geprägt ist“, bilanzierte Meyer-Hesemann. Dass ein föderaler Konsens über die Harmonisierung des Schulsystems möglich sei, habe zuletzt die Schweiz mit einem Staatsvertrag aller Kantone bewiesen.


Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT (Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558)