VON KATHARINA THEHOS |
14.01.2014 09:56
Größte Fakultät der TU Chemnitz feiert 20-jähriges Bestehen
Die Philosophische Fakultät stellt sich in einer Festwoche vom 20. bis 24.Januar 2014 der Öffentlichkeit vor:
Die Philosophische Fakultät der
Technischen Universität Chemnitz wird in wenigen Tagen 20 Jahre alt. Am Freitag, dem 24. Januar 2014, feiern Wissenschaftler, Studierende und zahlreiche Gäste das Gründungsjubiläum. Um 17 Uhr findet im Raum N 115 des Hörsaalgebäudes, Reichenhainer Straße 90, ein akademischer Festakt statt. Den Festvortrag "Die moderne Welt und die Geisteswissenschaften" hält Prof. Dr. Jürgen Mittelstraß, Direktor des Konstanzer Wissenschaftsforums und Vorsitzender des Österreichischen Wissenschaftsrats. Gründungsdekan Prof. Dr. Helmut Ruppert wird, zusammen mit den ehemaligen Dekanen der Fakultät, an die zurückliegenden 20 Jahre erinnern.
Außerdem stellt sich die Philosophische Fakultät in der Festwoche vom 20. bis 24. Januar 2014 mit zahlreichen Veranstaltungen der Öffentlichkeit vor. Den Auftakt macht am Montag, dem 20. Januar 2014, um 10 Uhr das Institut für Germanistik und Kommunikation mit einer Luftballonaktion unter dem Titel "Poesie über Chemnitz" am TIETZ. Hierbei werden 200 Luftballons mit Gedichten in den Himmel steigen. Unter dem Motto "Literatur(wissenschaft) für alle!" lädt das Institut im weiteren Tagesverlauf von 11.30 bis 17 Uhr ein, zuzuhören und mitzudiskutieren: bei offenen Lehrveranstaltungen im TIETZ über Umberto Ecos "Der Name der Rose", Patrick Süskinds "Das Parfum" oder Stefan Zweigs "Schachnovelle".
Auf dem Programm der Festwoche stehen auch weitere "offene Lehrveranstaltungen". Am Dienstag informiert unter anderem ab 19 Uhr die Professur Europäische Integration alle Interessierten über das Thema "Europäische Integration vor 20 Jahren". Am Mittwoch lädt beispielsweise die Juniorprofessur Humangeografie Ostmitteleuropas ab 13.45 Uhr ein zur Vorlesung "Mobilität und Migration - was die geographische Migrationsforschung zum Verständnis der europäischen Mobilität beitragen kann". Und einen Tag später kommt auch auf seine Kosten, wer sich für die englische Sprache begeistert: etwa im offenen Seminar "English as an International Academic Language" ab 9.15 Uhr.
Am Dienstag, dem 21. Januar, kommen auch Studierende der Philosophischen Fakultät zu Wort. Im Wettbewerb "10 minutes only" stellen sie ihre Forschungsprojekte vor. Wer es innerhalb von zehn Minuten am besten schafft, sein Projekt auf den Punkt zu bringen, wird von einer fakultätsweit aufgestellten Jury nicht nur mit einem Preisgeld geehrt, sondern darf zudem zwei Tage später, am Donnerstag ab 19 Uhr, das Podiumsgespräch "Wozu Geisteswissenschaften heute" mit seinem Vortrag eröffnen.
Auch weitere externe Referenten konnten für Beiträge innerhalb der Festwoche gewonnen werden. So spricht unter anderem am Dienstag, dem 21.
Januar, um 19 Uhr Kulturwissenschaftlerin Prof. Dr. Aleida Assmann von der Universität Konstanz zum Thema "Vom vormodernen zum modernen Zeitregime:
Shakespeare und Milton". Und am Freitag, dem 24. Januar, stellt um 14.30 Uhr der Vizepräsident des Bundesnachrichtendienstes, Dr. Géza Andreas von Geyr, "Perspektiven und Tendenzen deutscher Außen- und Sicherheitspolitik aus der Sicht des Bundesnachrichtendienstes" vor.
Von 1.539 zu 4.300 und nun auf 2.812 Studierende in neuem Gewand
Mit sieben Instituten, die aktuell neun Bachelor- und acht Masterstudiengänge vorhalten, ist die Philosophische Fakultät heute - wie vor 20 Jahren auch - die größte und heterogenste Fakultät der TU Chemnitz.
"Kennzeichnend für die an ihr verorteten Disziplinen ist eine Konzentration auf kulturelle, gesellschaftliche, politische, historische und wissenschaftstheoretische Gegenstände, die in ihren aktuellen Manifestationen und deren geschichtlicher Gewordenheit und Kontextualität reflektiert werden", sagt Dekanin Prof. Dr. Bernadette Malinowski.
1994, im Gründungsjahr der Fakultät, hatten sich 1.539 Studierende immatrikuliert. Zum zehnjährigen Jubiläum zog die Philosophische Fakultät im Jahr 2004 mit etwa 4.300 Studierenden knapp die Hälfte aller Studierenden der TU Chemnitz an. 2009 schlossen sich die sozialwissenschaftlichen Fächer der Philosophischen Fakultät zu einer eigenen Einrichtung zusammen: Die Institute für Psychologie, Soziologie und Angewandte Bewegungswissenschaften bilden heute die Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften. Nach dieser Umstrukturierung sind aktuell 2.482 Studierende in Bachelorstudiengängen sowie im Master- und Promotionsbereich immatrikuliert. Hinzu kommen 330 Studierende, die sich auf die in der Auslaufphase befindlichen Magisterstudiengänge verteilen, so dass sich die Gesamtzahl der immatrikulierten Studierenden auf 2.812 beläuft.
"Diese Zahlen zeigen eindrucksvoll, dass das Interesse der Studierenden an einer diversifizierten, durch substantielle Forschung informierten wissenschaftlichen Bildung ungebrochen ist, die es ihnen ermöglicht, in einer sich ständig transformierenden gesellschaftlichen Wirklichkeit ihren eigenen innovativen Beitrag zu leisten", meint Malinowski. Die Philosophische Fakultät unterstütze mit ihren vielfältigen Angeboten das Bemühen der TU Chemnitz, an der Schnittstelle zwischen Mensch und Technik die gesellschaftlichen Fragestellungen der Zukunft zu bearbeiten. "Dies geschieht nicht nur durch hervorragende Leistungen in der Wissenschaft und innovative Studiengangskonzeptionen, sondern auch durch vielfache regionale, nationale und transnationale Vernetzungen und Kooperationen, die den Transfer des neuen Wissens in die gesellschaftlichen Institutionen und die gesellschaftliche Praxis gewährleisten", sagt die Dekanin.
Das vollständige Programm der Festwoche:
http://www.tu-chemnitz.de/phil/festwoche/dokumente/programm_fw.pdf