MELANIE HÜBNER |
24.07.2013 08:49
Mentoring für Doktorandinnen
An der Universität Freiburg startet ein neues Programm zur
Förderung junger Wissenschaftlerinnen.
Eine Mentorin oder ein Mentor aus der Wissenschaft oder der Industrie fördert jeweils eine junge Forscherin ein Jahr lang: Das ist die Idee von „Kite-Mentoring“, dem neuen Programm für Doktorandinnen des Exzellenzclusters BrainLinks-BrainTools, der Fakultät für Biologie sowie der Graduiertenkollegs „Physik an Hadron-Beschleunigern“, „Von der Zelle zum Organ: Molekulare Mechanismen der Organogenese“ und „Micro Energy Harvesting“ der
Albert-Ludwigs-Universität. Die oder der Fördernde soll aus einem Berufsfeld kommen, das die Doktorandin für die spätere Laufbahn in Betracht zieht. Bei der Vermittlung der Tandems steht daher im Vordergrund, ob die Mentee die Hochschullaufbahn weiterverfolgen oder in die Industrie wechseln möchte. Langfristig möchte das Mentoring-Programm dazu beitragen, dass mehr Frauen auf schnellerem Wege in höhere Führungspositionen aufsteigen. Gleichzeitig soll sich der Gehaltsunterschied verringern und die Work-Life-Balance erhalten bleiben, das heißt, Privatund Berufsleben sollen miteinander im Einklang sein.
Das englischsprachige Programm beinhaltet die Säulen Mentoring, Training und Networking. Die geförderte Wissenschaftlerin soll von den beruflichen Erfahrungen, persönlichen Ratschlägen und Kontakten ihrer Mentorin oder ihres Mentors profitieren. „Durch solch informelles Wissen lassen sich viele Stolpersteine auf dem Weg zu einer leitenden Position in Wissenschaft oder Wirtschaft vermeiden“, sagt Projektleiterin Dr. Marianne Schröder. Wie ein Drachen, auf Englisch „kite“, soll die Mentee in einer beruflich hohen Position Gegenwind trotzen und sich souverän halten. Die Mentorin oder der Mentor kann die Mentee dabei unterstützen, ihr Strategien für mögliche Hindernisse zeigen und sie auf interessante Fährten hinweisen. Der oder die Fördernde bekommt dabei Einblicke in die aktuelle Forschung des eigenen Fachgebiets, gewinnt Beratungskompetenzen und lernt eine akademische Nachwuchskraft der Universität Freiburg mit hohem Potenzial kennen.
Da regelmäßige Netzwerktreffen mit allen beteiligten Mentorinnen, Mentoren und Mentees die persönliche Förderung ergänzen, profitieren beide Seiten von dem Netzwerk aus Universität und Arbeitsleben. Außerdem gibt es ein kostenloses Begleitprogramm mit Workshops zu Themen wie Projektmanagement, Karriereplanung und Gehaltsverhandlung. Die erste Phase des Programms dauert bis Mai 2014. Bisher nehmen elf Doktorandinnen aus der Molekularbiologie, Neurobiologie, Biochemie, synthetischen Biologie, Entwicklungsbiologie, Immunologie, Teilchenphysik, Mikrosystemtechnik und Medizinethik daran teil.