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VON INFORMATIONSDIENST WISSENSCHAFT  |  05.11.2012 09:42

Ort des Austauschs

Die Sprachwissenschaften der Universitäten Freiburg und Basel haben die Hermann Paul Graduiertenschule gegründet

Seit Oktober 2012 profitieren graduierte Studentinnen und Studenten der Universitäten Freiburg und Basel von einer Doktorandenausbildung, die in ihrem Profil bislang einzigartig ist. Die beiden Mitgliedsinstitutionen des Verbundes der oberrheinischen Universitäten – EUCOR haben ihre Sprachwissenschaften auf dem Gebiet der Ausbildung von Doktorandinnen und Doktoranden zusammengelegt und die „Hermann Paul Graduiertenschule für Linguistik Basel-Freiburg“ gegründet. Der Zusammenschluss zweier vormals kleiner Gruppen von Betreuenden bringe erhebliche Vorteile mit sich, sagt Prof. Dr. Stefan Pfänder, Freiburger Sprecher der Graduiertenschule: „Das Institut setzt sich aus fachlich kompatiblen und zugleich komplementären Sprachwissenschaftlerinnen und Sprachwissenschaftlern Europas zusammen und setzt neue Maßstäbe in Lehre und Forschung.“ Studierende wählen künftig aus einem erweiterten Themenangebot den Schwerpunkt ihrer Dissertation aus: Analyse und Dokumentation sprachlicher Strukturen, Evolution, Neurokognition und Kommunikation. Für die Freiburger Doktoranden ist beispielsweise der Spracherwerb des Kindes nun ein mögliches Thema für ihre Dissertation.

14 hauptamtliche Professorinnen und Professoren betreuen 100 Doktoranden über einen Zeitraum von drei Jahren. Beide Standorte beschäftigen sich mit Sprache und Kognition. Die Schule verfügt unter anderem über zwei Forschungsinstitute, die in Freiburg ansässig sind. Am Graduiertenkolleg „Frequenzeffekte in der Sprache DFG GRK 1624“ erforschen Studierende Frequenzeffekte. Der Ausdruck Frequenz umschreibt die Häufigkeit, mit der zum Beispiel eine Lautkette oder ein Wort benutzt wird. Sie nimmt Einfluss auf Sprachwandel, Sprachverarbeitung und Spracherwerb. Das „Promotionskolleg Empirische Linguistik“ erforscht Sprache auf linguistischer, kulturwissenschaftlicher, soziologischer, kognitionswissenschaftlicher und medizinischer Ebene.

Die Hermann Paul Graduiertenschule begreift sich nicht nur als wissenschaftliches Ausbildungszentrum, sondern auch als Kontaktforum für aufstrebende junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie etablierte Professoren. Stefan Pfänder zufolge lässt sich das Angebot von Blockseminaren, Ringvorlesungen, Workshops, Sommerschulen und Mastertutoraten frei kombinieren. Die Schule vergibt sowohl Forschungs- als auch Sachmittel und Promotionsstipendien.