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VON INFORMATIONSDIENST WISSENSCHAFT  |  24.10.2012 10:01

Jugendwerk für Alpen-Adria-Region

Die Zukunft der Alpen-Adria-Region liegt in den Händen der Jungen. Von 13. bis 15. November 2012 beraten ExpertInnen aus den Bereichen Wissenschaft, Bildung und Politik über grenzüberschreitende Initiativen und das Entwicklungspotenzial des Raums zwischen Alpen und Adria.

Kann die Alpen-Adria-Region eine Modellfunktion als Friedensregion übernehmen? „Grenzüberschreitende Bildungsvorhaben und gemeinsame Regionalentwicklungsinitiativen könnten die Basis dafür bilden“, wie Bettina Gruber (Zentrum für Friedensforschung und Friedenspädagogik) betont. Sie ist für die Konzeption und Durchführung der „Alpen-Adria-Konferenz. FriedensBildung in der Alpen-Adria-Region“ verantwortlich, die in Villach stattfindet.

Ein solcher Schritt könnte die Gründung eines „Alpen-Adria-Jugendwerks“ („Alps-Adriatic-Youth Association) sein, die während der Tagung diskutiert werden soll. Ähnlich wie Vorbilder an der deutsch-französischen oder an der deutsch-polnischen Grenze soll das Jugendwerk Projekte in schulischer und außerschulischer Jugendarbeit bündeln. „Vermehrt müssten qualitätsvoller Austausch und Begegnungen von jungen Menschen in vielfältigster Art und Weise im Alpen-Adria-Raum gefördert werden, um im Sinne eines gemeinsamen Europas Vorurteile abzubauen und Zukunftsperspektiven zu entwickeln“, so Gruber.

Als ein sehr weitreichendes interessantes grenzüberschreitendes Bildungs-Projekt kann zum Beispiel “Drei Hände – Tri roke – tre mani” – im Alpen-Adria-Bildungsverbund von Nötsch/Gailtal, Kranjska Gora und Tarvisio genannt werden. In Kooperation mit den Kindergärten von Kranjska Gora und Tarvisio erfolgt ein wöchentlicher Austausch der Kindergärtnerinnen, um den Kindern die zwei Nachbarsprachen näherzubringen. Auch in der Volksschule Nötsch wird der erfolgreiche Weg einer dreisprachigen Erziehung in Kooperation mit den Nachbarschulen aus Italien und Slowenien im Rahmen eines Schulversuchs erfolgreich beschritten.

Weitere Inhalte der Veranstaltung sind Vorträge und Workshops zu Krieg, Gewalt, Konflikt, Entwicklung einer Friedenskultur, Geschichte und Kultur des Alpen-Adria-Raums, Erinnerungskultur/Gedächtnispolitik, globales Lernen bzw. grenzüberschreitende Unterrichts- und Schulentwicklung sowie Netzwerkbildung. Zielgruppe der Veranstaltung sind VertreterInnen aus den Wissenschaften, der Schulpraxis, der Bildungsinstitutionen und der Bildungssystemsteuerung. Bettina Gruber betont dabei: „Wir möchten auch Schulen mit Lehrkräften, SchülerInnen und SchulleiterInnen aus der gesamten Alpen-Adria-Region mit der Tagung ansprechen.“

Die Veranstaltung wird von der Stadt Villach maßgeblich unterstützt.